Veröffentlichungsdatum: 11.06.2025 15:07 / Welt Nachrichten

Hawley und Welch fordern 15-Dollar-Mindestlohn

Hawley und Welch fordern 15-Dollar-Mindestlohn

Senatoren Hawley und Welch legen parteiübergreifenden Gesetzentwurf vor, um den bundesweiten Mindestlohn auf 15 Dollar zu erhöhen und an die Inflation zu koppeln.

Parteiübergreifende Allianz strebt umfassende Lohnreform an

Die Senatoren Josh Hawley, ein Republikaner aus Missouri, und Peter Welch, ein Demokrat aus Vermont, haben gemeinsam einen Gesetzesentwurf eingebracht, der den bundesweiten Mindestlohn auf 15 US-Dollar pro Stunde anheben soll. Zudem soll der Lohn jährlich anhand der Inflation angepasst werden – ein drastischer Schritt weg vom aktuellen Satz von 7,25 US-Dollar, der seit 2009 gilt.

„Seit Jahrzehnten stagnieren die Löhne der arbeitenden Amerikaner“, sagte Hawley. „Ein Hauptgrund dafür ist, dass der Mindestlohn nicht mit der wirtschaftlichen Realität Schritt hält.“

Der Gesetzentwurf sieht vor, zukünftige Erhöhungen des Mindestlohns an den Verbraucherpreisindex für städtische Lohnempfänger und Büroangestellte zu koppeln, wie ihn das Bureau of Labor Statistics veröffentlicht. Die Anpassungen würden jährlich vorgenommen und auf den nächsten Vielfachen von 0,05 Dollar gerundet.

Reaktion auf die wachsende Lebenshaltungskostenkrise

Senator Welch betonte die finanziellen Belastungen vieler Familien. „Wir befinden uns in einer schweren Erschwinglichkeitskrise“, sagte er. „Ein stagnierender Mindestlohn verschärft diese Krise nur. Jeder hart arbeitende Amerikaner verdient einen Lohn, der ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch ermöglicht – 7,25 Dollar reichen dafür bei Weitem nicht.“

Der Gesetzentwurf versteht sich als direkte Antwort auf jahrzehntelange Lohnstagnation und die sinkende Kaufkraft des Dollars. Das Ziel von 15 Dollar entspricht langjährigen Forderungen von Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern, die argumentieren, dass der aktuelle Mindestlohn viele Vollzeitbeschäftigte unter die Armutsgrenze drückt.

„Die Zeiten haben sich geändert“, fügte Welch hinzu. „Arbeitende Familien verdienen einen Lohn, der die heutige wirtschaftliche Realität widerspiegelt. Ich bin stolz, diese parteiübergreifende Initiative mit anzuführen.“

Die parteiübergreifende Zusammenarbeit ist bemerkenswert, insbesondere da Hawley für seine konservative Haltung bekannt ist. Seine Unterstützung für einen höheren Mindestlohn widerspricht klassischen republikanischen Positionen und hat Kritik aus dem rechten Lager ausgelöst.

Die konservative Kommentatorin Dana Loesch bezeichnete den Vorschlag in einem Beitrag in den sozialen Medien als „schreckliche, progressive Idee“. Diese Reaktion macht deutlich, dass der Gesetzesentwurf auf politische Spannungen stoßen wird.

Ob der Entwurf letztlich verabschiedet wird, bleibt ungewiss. Klar ist jedoch, dass der Vorschlag die nationale Debatte über Lohnfairness, Lebenshaltungskosten und die Rolle der Bundespolitik in der Arbeitsmarktregulierung neu entfachen dürfte.