Veröffentlichungsdatum: 19.07.2025 14:38 / Welt Nachrichten Shane Hannety Shane Hannety

Justizministerium will Epstein- und Maxwell-Geschworenenprotokolle öffnen

Justizministerium will Epstein- und Maxwell-Geschworenenprotokolle öffnen

Das Justizministerium beantragt die Öffnung der Epstein- und Maxwell-Geschworenenprotokolle und verweist auf großes öffentliches Interesse und Transparenzforderungen.

Justizministerium strebt Transparenz in den Fällen Epstein und Maxwell an

Das US-Justizministerium (DOJ) hat offiziell ein Bundesgericht in Manhattan gebeten, die seit langem geheimen Geschworenenprotokolle aus den prominenten Ermittlungen zu Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell zu öffnen. Der Antrag, der am Freitag auf Anweisung von Generalstaatsanwältin Pam Bondi gestellt wurde, erfolgt vor dem Hintergrund neuerlicher öffentlicher Kritik und Forderungen nach mehr Transparenz in einem der berüchtigtsten Strafverfahren der jüngeren amerikanischen Geschichte.

Stellvertretender Justizminister Todd Blanche reichte den Antrag ein, um die Freigabe der Geschworenenprotokolle aus Epsteins Anklage von 2019 sowie aus dem Verfahren gegen seine verurteilte Komplizin Ghislaine Maxwell zu erreichen. Dieser Schritt ist ein bedeutender Fortschritt in den laufenden Bemühungen des Ministeriums, für öffentliche Rechenschaft und Klarheit bezüglich der Ergebnisse und Abläufe der umstrittenen Ermittlungen zu sorgen.

Transparenzoffensive folgt interner DOJ-Prüfung

Anfang des Monats veröffentlichten DOJ und FBI ein Memorandum, das eine umfassende interne Überprüfung der Epstein-Akten zusammenfasst. Diese Prüfung kam zu dem Schluss, dass es keine Beweise für weitere Anklagen gegen nicht angeklagte Dritte gibt. Dennoch stellten die Behörden fest, dass das öffentliche Interesse weiterhin hoch bleibt und viele weitere Informationen über den Ermittlungsprozess des DOJ gefordert werden.

Das DOJ betonte in seinem Gerichtsantrag, dass "Transparenz gegenüber der amerikanischen Öffentlichkeit für diese Regierung von größter Bedeutung ist." Das Ministerium versicherte dem Gericht, alle Namen der Opfer und persönlichen Identifikationsdaten vor der Veröffentlichung zu schwärzen, und erklärte: "Transparenz wird in diesem Prozess nicht auf Kosten unseres gesetzlichen Opferschutzes gehen."

Jeffrey Epstein wurde am 2. Juli 2019 von einer Grand Jury in New York wegen Menschenhandels angeklagt. Er starb etwas mehr als einen Monat später in Bundeshaft, woraufhin das Verfahren eingestellt wurde. Ghislaine Maxwell wurde später wegen verwandter Vorwürfe angeklagt, im Dezember 2021 verurteilt und zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ihre Verurteilung wurde 2024 bestätigt, sie hat jedoch beim Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt.

Der DOJ-Antrag erkennt an, dass Geschworenenverfahren gesetzlich in der Regel geheim sind, verweist aber auf eine langjährige richterliche Praxis, nach der "besondere Umstände" – wie Fälle von bedeutendem öffentlichen oder historischen Interesse – Ausnahmen rechtfertigen können. Das Ministerium argumentiert, dass die Fälle Epstein und Maxwell diese Kriterien klar erfüllen, und verweist auf deren außergewöhnliche Bekanntheit und nationale Bedeutung.

Bemerkenswert ist, dass ein Richter in Florida im vergangenen Jahr die Freigabe einiger Epstein-Geschworenenakten anordnete und ihn als "berüchtigtsten Pädophilen der amerikanischen Geschichte" bezeichnete und den Fall als "nationale Schande" einstufte. Das DOJ betont, dass die Freigabe der geheimen Protokolle sowohl rechtlich gerechtfertigt als auch entscheidend für die öffentliche Rechenschaft ist, insbesondere angesichts von Epsteins Tod und der breiten öffentlichen Aufmerksamkeit.

Wenn das Gericht dem DOJ-Antrag stattgibt, könnte die Freigabe dieser Akten beispiellose Einblicke in eine der wichtigsten Strafuntersuchungen des Landes bieten und einen Großteil der Geheimhaltung aufheben, die jahrelang zu öffentlichen Spekulationen geführt hat. Das Justizministerium erklärt, die Zeit für Spekulationen sei vorbei und bittet das Gericht, alle Schutzanordnungen im Zuge dieses historischen Schritts zu mehr Transparenz aufzuheben.