
Mamdani setzt mit Plattform und Sanders’ Reformdebatte politische Akzente in New York
Der New Yorker Bürgermeisterkandidat Zohran Mamdani verspricht kostenlose Dienstleistungen und Steuererhöhungen, während Sanders und Rogan die Rolle des Geldes in US-Wahlkämpfen debattieren.
Mamdanis ehrgeizige Agenda verändert den Bürgermeisterwahlkampf
Der demokratisch-sozialistische Kandidat Zohran Mamdani hat sich mit kühnen Vorschlägen und prominenten Unterstützern an die Spitze des New Yorker Bürgermeisterrennens gesetzt. Unterstützt von Senator Bernie Sanders und Abgeordneter Alexandria Ocasio-Cortez verspricht Mamdanis Kampagne eine deutliche Ausweitung öffentlicher Dienstleistungen und einen grundlegenden Wandel in der Stadtverwaltung.
Derzeit als Abgeordneter tätig, will Mamdani für mehr als zwei Millionen Mieter mit stabilisierten Mieten einen sofortigen Mietstopp verhängen, kostenlosen öffentlichen Nahverkehr einführen, ein Netzwerk städtischer Supermärkte zur Senkung der Lebensmittelpreise schaffen und eine universelle Kinderbetreuung für Kinder von sechs Wochen bis fünf Jahren anbieten. Diese Vorschläge begeistern progressive Wähler und stellen eine große Herausforderung für Ex-Gouverneur Andrew Cuomo dar.
Zur Finanzierung dieser weitreichenden Maßnahmen setzt Mamdani auf zusätzliche Einnahmen in Höhe von 10 Milliarden Dollar. Dies soll durch eine Erhöhung des Körperschaftsteuersatzes auf 11,5 %, eine Pauschalsteuer von 2 % auf Einkommen über eine Million Dollar sowie strengere Steuerprüfungen und Maßnahmen gegen korruptes Vermietertum erreicht werden. Die Mittel sollen nicht nur soziale Leistungen, sondern auch ein neues Amt für öffentliche Sicherheit, ausgeweitete Programme zur Gewaltprävention und eine Steigerung der Förderung für Hassprävention um 800 % finanzieren.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist das sogenannte „Trump-proofing“ New Yorks. Mamdani will Einwanderer vor bundesstaatlicher Durchsetzung schützen, ICE aus allen städtischen Einrichtungen verbannen, Rechtsberatung ausweiten und den Schutz für LGBTQ+ und reproduktive Rechte stärken. Auch eine Mindestlohnerhöhung auf 30 Dollar bis 2030 zählt dazu.
Sanders und Rogan im Fokus: Milliardäre und Geld in der Politik
Während Mamdanis Versprechen national für Aufsehen sorgen, bleibt auch Senator Bernie Sanders in Sachen Geld in der Politik eine laute Stimme. Im Podcast von Joe Rogan sprach Sanders über Reformprioritäten, sollte er noch einmal für das Präsidentenamt kandidieren. Er plädiert für staatlich finanzierte Wahlen, um Chancengleichheit herzustellen, und kritisiert das derzeitige System, das Milliardären zu viel Einfluss verschaffe.
Sanders nannte beide Parteien, die auf Großspenden setzen, und verwies auf Elon Musks 270 Millionen Dollar Unterstützung für Präsident Trump sowie Kamala Harris’ Wahlkampfausgaben von 1,5 Milliarden Dollar. Er bezeichnete das Urteil Citizens United des Supreme Court als „vielleicht die schlimmste Entscheidung aller Zeiten“ und warnte, dass unbegrenzte Wahlkampffinanzierung die Demokratie verzerrt.
Rogan hinterfragte, ob staatliche Wahlkampffinanzierung steuerlich vertretbar sei, doch Sanders hielt daran fest, dass dies dem Milliardärseinfluss vorzuziehen sei. Das Gespräch spiegelte die wachsende Unzufriedenheit mit beiden Parteien und das breite Bedürfnis nach einer neuen politischen Vision wider.
Zukunft von New York und der US-Politik im Fokus
Das Zusammentreffen von Mamdanis lokaler Agenda und Sanders’ nationalem Reformaufruf markiert einen Wendepunkt. Mit der Rangwahl erschwert sich der sofortige Wahlausgang in New York, die Stadt steht an einem politischen Scheideweg. Sanders’ Kritik am Finanzierungssystem spiegelt den überparteilichen Wunsch nach mehr Transparenz und Fairness wider.
Während die Kandidaten über den künftigen Kurs debattieren, müssen Wähler zwischen umfassenden Regierungsprogrammen und Fragen der Machbarkeit und Gerechtigkeit abwägen. Der Ausgang der Bürgermeisterwahl und die Debatte um Geld in der Politik werden den Kurs der US-Politik für Jahre prägen.