Veröffentlichungsdatum: 11.07.2025 13:56 / Welt Nachrichten Daven Brox Daven Brox

Trump-Kandidat weist Antisemitismusvorwürfe zurück

Trump-Kandidat weist Antisemitismusvorwürfe zurück

Trump-Kandidat Paul Ingrassia weist Antisemitismusvorwürfe zurück und verteidigt seine Bilanz vor der Senatsanhörung.

Ingrassia reagiert auf Vorwürfe vor der Bestätigung

Paul Ingrassia, Präsident Donald Trumps Kandidat für die Leitung des US-Büros für Sonderermittlungen (OSC), hat öffentlich Vorwürfe des Antisemitismus und Verbindungen zur Holocaust-Leugnung zurückgewiesen und betont, dass diese Behauptungen falsch und politisch motiviert seien. Der 30-jährige Cornell-Absolvent aus Long Island wurde Ende Mai nominiert, um die unabhängige Behörde zu leiten, die für die Untersuchung von Whistleblower-Beschwerden und die Durchsetzung des Hatch Act zuständig ist.

Ingrassias Nominierung hat in Washington eine hitzige Debatte ausgelöst und Kritik von Demokraten und Teilen der Medien hervorgerufen, insbesondere hinsichtlich seines Alters und seiner Social-Media-Beiträge. Kritiker warfen ihm Antisemitismus vor und deuteten auf angebliche Verbindungen zur Randfigur Nick Fuentes, einem bekannten Holocaust-Leugner. Ingrassia bezog in einem Interview direkt Stellung: "Ich bin kein Antisemit. Die Kampagne und die Verleumdungen, die von CNN verbreitet werden, sind schlichtweg Lügen."

Er fügte hinzu: "Dass sie mich als Holocaust-Leugner diffamieren, finde ich widerlich. Ich bin in New York aufgewachsen, wo Holocaust-Überlebende in meiner Nachbarschaft lebten. Ich habe ihre Geschichten gehört und verstehe, dass so etwas nie wieder passieren darf."

Jüdische Führungspersönlichkeiten verteidigen Ingrassia

Ein Teil der Kontroverse bezieht sich auf einen früheren Social-Media-Post, in dem Ingrassia argumentierte, Nick Fuentes, beschrieben als "dissidente Stimme", solle im Sinne der Redefreiheit auf einer Konferenz sprechen dürfen. Ingrassia stellte klar, dass seine Haltung zum ersten Verfassungszusatz keine Billigung von Fuentes’ Ansichten darstelle. "Ich habe aktuell in meiner Rolle als Verbindungsperson des Weißen Hauses viel dafür getan, jüdische Patrioten und viele Stellen in der Bundesregierung zu fördern", sagte er und verurteilte zudem jüngste Gewalttaten gegen jüdische Gemeinden.

Behauptungen, Ingrassia habe keine Unterstützung jüdischer Organisationen, wurden ebenfalls entkräftet. Morton Klein, nationaler Präsident der Zionist Organization of America, erklärte nach weiteren Gesprächen, dass er Ingrassia unterstütze. Klein merkte an: "Er machte mir auch klar, dass er ‘Fuentes’ Ansichten zur Holocaust-Leugnung und seine bösartige Verurteilung des jüdischen Staates Israel als abscheulich und verwerflich’ empfindet."

Auch Jonathan Burkan vom Holocaust Memorial Council wies die Vorwürfe zurück: "Persönlich kenne ich Paul als guten Menschen, der kein Antisemit und kein Holocaust-Leugner ist. Ich bin überzeugt, dass er ein Freund und Verbündeter der jüdischen Gemeinde ist, und alles andere ist eine böswillige Verleumdung gegen ihn."

Während der Senat sich auf die Bestätigungsanhörung vorbereitet, dürfte Ingrassia zu seinen Ansichten und seiner beruflichen Laufbahn befragt werden. Der Zeitplan für die Anhörung bleibt unklar, aber der Bestätigungsprozess dürfte sich auf diese Vorwürfe und seine Pläne für das Büro für Sonderermittlungen konzentrieren.

Die Debatte über Ingrassias Nominierung verdeutlicht die zunehmend kontroverse Atmosphäre rund um hochrangige Bundesernennungen. Während der Senat seine Qualifikationen und seine Reaktion auf die Kritik prüft, könnte das Ergebnis ein Signal dafür sein, wie künftige Nominierungen angesichts parteipolitischer Kontroversen und Medienaufmerksamkeit bewertet werden.