Veröffentlichungsdatum: 01.07.2025 21:14 / Welt Nachrichten Yamina Alcondor Yamina Alcondor

Trump und Noem drohen CNN wegen ICE-App-Berichterstattung mit Strafverfolgung

Trump und Noem drohen CNN wegen ICE-App-Berichterstattung mit Strafverfolgung

Trump und DHS-Sekretärin Noem erwägen rechtliche Schritte gegen CNN, da deren Berichterstattung das Umgehen von ICE fördere und Falschmeldungen über den Iran-Angriff verbreite.

Weißes Haus und DHS nehmen Medienberichterstattung zu ICE-App und Iran-Schlag ins Visier

Präsident Donald Trump und die Ministerin für Innere Sicherheit, Kristi Noem, kündigten am Dienstag an, dass die Regierung mögliche rechtliche Schritte gegen CNN prüft, nachdem der Sender über eine iPhone-App berichtet hatte, mit der Nutzer Sichtungen von ICE-Beamten melden können.

Noem äußerte sich während eines Besuchs im neu eröffneten „Alligator Alcatraz“-Haftzentrum in den Everglades in Florida. „Wir arbeiten mit dem Justizministerium zusammen, um zu prüfen, ob wir sie dafür belangen können“, sagte Noem in Bezug auf die Berichterstattung von CNN. Sie argumentierte, dass das Medienhaus „aktiv dazu ermutigt, Strafverfolgungsmaßnahmen und Operationen zu umgehen“, und erklärte, das DOJ werde den Fall gemeinsam mit den Justizbehörden verfolgen. „Was sie tun, halten wir für illegal“, betonte Noem.

Präsident Trump schloss sich Noems Kritik an und richtete seinen Unmut sowohl gegen CNN als auch gegen die New York Times, weil sie in seinen Augen „Fake News“ über die jüngsten US-Schläge gegen iranische Nuklearanlagen verbreitet hätten. „Auch sie könnten sehr wohl strafrechtlich verfolgt werden, weil sie Falschmeldungen über den Angriff im Iran veröffentlicht haben“, sagte Trump. „Unsere Leute haben das Ziel schnell getroffen. Was sie dort getan haben, halten wir für völlig illegal.“

Umstrittene App und Medienberichterstattung im Fokus

Die App ICEBlock, über die CNN berichtet hatte, wurde von Clare Duffy vorgestellt und beschreibt, wie Nutzer andere über ICE-Beamte in der Nähe informieren können. Der Entwickler Joshua Aaron erklärte gegenüber CNN, er wolle den Menschen helfen, sich „zur Wehr zu setzen“, indem er das Bewusstsein für ICE-Aktivitäten in der Gemeinschaft erhöhe. Die App ist öffentlich zugänglich und wird laut Bericht verstärkt von Aktivisten genutzt.

Der ehemalige ICE-Direktor Tom Homan kritisierte die App und nannte jegliche Berichterstattung darüber „außer Kontrolle“. Er warnte, dass solche Technologien und deren mediale Verbreitung zu wachsender Feindseligkeit gegenüber Strafverfolgungsbehörden führten, und verwies auf einen Anstieg von Angriffen auf ICE-Beamte um über 500 Prozent.

Als Reaktion betonte CNN in einer Stellungnahme, dass die Berichterstattung lediglich über die Existenz der App informiere und keine Unterstützung oder Empfehlung darstelle. „Es gibt nichts Illegales daran, über die Existenz dieser oder einer anderen App zu berichten“, so der Sender.

Rechtsfragen und Pressefreiheit im Fokus

Während das Justizministerium den Fall prüft, stehen Weißes Haus, DOJ und CNN im Mittelpunkt einer Debatte über Pressefreiheit, Berichterstattungsgrenzen und das Spannungsfeld zwischen nationaler Sicherheit und öffentlicher Information. Das Ergebnis könnte wegweisend für den Umgang mit Technologieberichterstattung und journalistischen Rechten in den USA sein.