
UNO-Spannungen steigen nach US-Schlägen und Israel-Iran-Konflikten
Israelische und iranische Gesandte liefern sich nach US-Schlägen gegen Iran im UNO-Sicherheitsrat einen Schlagabtausch; Forderungen nach einer Dringlichkeitssitzung, während Raketenangriffe Israel treffen.
UNO-Sicherheitsrat tagt inmitten eskalierender Nahost-Krise
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen war am Samstag Schauplatz einer dramatischen Auseinandersetzung, als israelische und iranische Diplomaten auf die US-Militärschläge gegen drei iranische Atomanlagen reagierten. Der hitzige Austausch erfolgte nur wenige Stunden, bevor Präsident Donald Trump die Zerstörung der iranischen Standorte in Fordow, Natanz und Isfahan verkündete – Aktionen, die Iran als „offensichtlichen Verstoß gegen das Völkerrecht“ verurteilte.
Israels UN-Botschafter Danny Danon wies den iranischen Vertreter Amir Saeid Iravani während einer strittigen Ratssitzung scharf zurecht und bezeichnete ihn als „Wolf im Schafspelz“. Danon argumentierte, dass der Iran als Regime, das Terrorismus weltweit finanziere und steuere, keinen Anspruch auf Mitgefühl oder Schutz durch den Sicherheitsrat habe. „Sie sind kein Opfer. Sie sind kein Diplomat. Sie sind ein Wolf im Schafspelz, und wir tun nicht mehr so, als ob es anders wäre“, erklärte Danon.
Nach dem US-Angriff schickte Iravani einen dringenden Brief an UN-Generalsekretär António Guterres und forderte eine Dringlichkeitssitzung, um das, was er als „offensichtlichen und unrechtmäßigen Aggressionsakt“ bezeichnete, zu behandeln. Iravani bestand darauf, dass der Rat die US-Maßnahmen „auf das Schärfste verurteilt“ und sie nicht ungestraft lasse. Er bezeichnete die Angriffe als „vorsätzlich und unbegründet“.
Globale Führungspersönlichkeiten warnen vor Eskalation und Gefahren für Zivilisten
UN-Generalsekretär Guterres äußerte ernste Bedenken und beschrieb die US-Schläge als „gefährliche Eskalation in einer ohnehin angespannten Region – und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit“. Er warnte: „Es besteht ein wachsendes Risiko, dass dieser Konflikt rasch außer Kontrolle geraten könnte – mit katastrophalen Folgen für Zivilisten, die Region und die Welt“ und forderte alle Mitgliedstaaten zur Deeskalation und Einhaltung des Völkerrechts auf.
Israels Botschafter Danon verteidigte das US-Vorgehen und erklärte: „Generalsekretär Guterres sollte Präsident Trump für sein Handeln danken, das die Welt sicherer macht – anstatt die USA für die Förderung von Frieden durch Stärke zu verurteilen.“ Er kritisierte die jahrelange Untätigkeit der UNO, die es dem Iran ermöglicht habe, sein Atomwaffenprogramm voranzutreiben und Israel, die USA und die globale Sicherheit zu bedrohen.
Als rasche Vergeltung startete Iran einen Raketenangriff auf Israel, wobei direkte Treffer in Tel Aviv, Haifa und Nes Ziona gemeldet wurden. Während keine Todesopfer zu beklagen waren, bestätigten israelische Behörden weitreichende Zerstörungen. Ersthelfer schilderten Verwüstungen an mehrstöckigen Gebäuden und Wohnhäusern. Dutzende Menschen wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht, doch Notfallprotokolle und Schutzräume verhinderten Schlimmeres.
Der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, bestätigte erhebliche Sachschäden, erklärte jedoch: „Was das menschliche Leben angeht, geht es uns gut.“ Einige der am stärksten getroffenen Häuser waren leer oder die Bewohner hatten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Auch in Nes Ziona konnten Familien durch Schutzmaßnahmen Opfer vermeiden.
Nach den Angriffen setzte Israel landesweit erneut Notfallmaßnahmen in Kraft – nur wenige Tage, nachdem Beschränkungen zuvor gelockert worden waren. Angesichts der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten wächst der internationale Druck, weiteres Blutvergießen zu verhindern und die Stabilität in der Region wiederherzustellen.