
USA setzen Iran Frist bis August für Atomabkommen
Die USA und ihre Verbündeten setzen dem Iran eine Frist bis August für ein Atomabkommen oder drohen mit erneuten UN-Sanktionen. Teheran warnt.
Frist für iranisches Atomabkommen rückt näher
Die Vereinigten Staaten und ihre wichtigsten europäischen Partner haben dem Iran eine feste Frist gesetzt, bis Ende August ein umfassendes Atomabkommen zu akzeptieren. Die Ankündigung erfolgte nach einem hochrangigen Telefonat am Mittwoch zwischen Außenminister Marco Rubio und den Außenministern Frankreichs, Deutschlands und des Vereinigten Königreichs, wie mehrere mit den Gesprächen vertraute Quellen berichten.
Falls der Iran bis Ende August nicht zustimmt, sind die USA und ihre Verbündeten bereit, den sogenannten „Snapback“-Mechanismus auszulösen – ein Verfahren, das automatisch alle zuvor vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gegen Teheran verhängten Sanktionen wieder einsetzt. Diese Sanktionen waren im Rahmen des Atomdeals von 2015, dem Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplan (JCPOA), aufgehoben worden.
Die Trump-Regierung hat versucht, den Druck auf Teheran zu erhöhen, um dessen nukleare Ambitionen einzudämmen, nachdem die USA und Israel gezielte Angriffe auf iranische Atomanlagen durchgeführt hatten. Die aktuelle Frist markiert einen Wendepunkt in den diplomatischen Bemühungen und signalisiert, dass weitere Verhandlungen nicht unbegrenzt möglich sind.
Teheran warnt vor Konsequenzen
Iranische Beamte reagierten scharf auf das neue Ultimatum. Am Montag warnte Außenministeriumssprecher Esmaeil Baghaei, dass Teheran Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde, falls der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Sanktionen durch den Snapback-Mechanismus wieder einführt. „Die Androhung des Snapback-Mechanismus entbehrt jeglicher rechtlichen und politischen Grundlage und wird von der Islamischen Republik Iran mit einer angemessenen und verhältnismäßigen Antwort beantwortet werden“, sagte Baghaei auf einer Pressekonferenz laut Reuters.
Obwohl die iranische Regierung nicht präzisiert hat, wie eine Vergeltung aussehen könnte, unterstreicht die Rhetorik den Ernst der aktuellen Lage. Teheran behauptet, die Snapback-Drohung habe keine Grundlage im Völkerrecht und verweist auf den Rückzug der USA aus dem ursprünglichen Abkommen im Jahr 2018.
Die Druckkampagne erhält Unterstützung von Gruppen, die gegen Irans Streben nach Atomwaffen sind. United Against Nuclear Iran, eine US-basierte Nonprofit-Organisation, begrüßte die klare Fristsetzung. „Teheran hat gelernt, dass für die Trump-Regierung eine Frist auch eine Frist bedeutet“, erklärten UANI-Vorsitzender Jeb Bush und CEO Botschafter Mark D. Wallace in einer gemeinsamen Erklärung. Sie verwiesen auch auf militärische Maßnahmen im Juni als Beleg für den politischen Willen der Regierung.
Diplomatische Quellen geben an, dass der Weg zu internationaler wirtschaftlicher Zusammenarbeit offenbleibt, wenn der Iran bis Ende August zustimmt. Eine Ablehnung oder Verzögerung könnte den Iran jedoch erneut umfassenden UN-Sanktionen aussetzen und die Wirtschaft sowie das internationale Ansehen des Landes massiv schädigen.
Mit dem Näherrücken der Frist richtet sich der Fokus auf Teherans nächste Schritte und die Auswirkungen auf Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten. Die kommenden Wochen werden entscheiden, ob die Diplomatie obsiegt oder eine neue Konfrontationsphase zwischen Iran und der internationalen Gemeinschaft beginnt.