
Versicherer verpflichten sich zur Reform der Vorabgenehmigung
75% der US-Krankenversicherer verpflichten sich, Vorabgenehmigungen zu vereinfachen und so Verzögerungen zu reduzieren.
Trump-Regierung und Gesundheitsbranche bekämpfen bürokratische Hürden
Im Rahmen eines umfassenden Vorhabens zur Verbesserung der Patientenversorgung hat die Trump-Regierung ein bahnbrechendes Versprechen von drei Vierteln der US-Krankenversicherer erhalten, den umstrittenen Vorabgenehmigungsprozess zu überarbeiten. Die freiwillige branchenweite Verpflichtung, die am Montag von Dr. Mehmet Oz, Direktor der Centers for Medicare and Medicaid Services, und Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. bekannt gegeben wurde, soll bürokratische Verzögerungen beseitigen, die seit Langem Ärzte und Patienten frustrieren.
Bei einer Pressekonferenz betonte Dr. Oz die Bedeutung des Abkommens: „Es ist kein Mandat. Es ist kein Gesetz, keine Regel. Dies ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Es ist eine Gelegenheit für die Branche, sich zu beweisen“, sagte Oz und wies darauf hin, dass die teilnehmenden Versicherer bereits 75% der US-Bevölkerung abdecken. „Die Resonanz war überwältigend.“
Die Vorabgenehmigung, bei der medizinische Leistungen vorab von der Versicherung genehmigt werden müssen, sollte ursprünglich eine angemessene Behandlung sicherstellen. Mittlerweile ist sie jedoch zum Sinnbild für Verzögerungen und Verwaltungsaufwand geworden. Ärzte verbringen im Schnitt 12 Stunden pro Woche mit diesen Anträgen, oft sind es rund 40 Fälle pro Woche. „Es frustriert die Ärzte, verzögert die Versorgung erheblich und untergräbt das Vertrauen in das Gesundheitssystem. Das können wir nicht tolerieren“, betonte Oz.
Große Versicherer sagen grundlegende Änderungen zu
Zu den teilnehmenden Unternehmen zählen Branchengrößen wie United Healthcare, Cigna, Humana, Blue Cross & Blue Shield und Aetna. Sie wollen bis 1. Januar 2027 standardisierte elektronische Vorabgenehmigungsverfahren einführen. Ziel ist es, mithilfe gemeinsamer Einreichungsanforderungen schnellere Bearbeitungszeiten zu ermöglichen und ab 2027 in 80% der Fälle elektronische Sofortentscheidungen zu treffen.
Darüber hinaus verpflichten sich die teilnehmenden Versicherungen, bis zum 1. Januar 2026 die Anzahl der medizinischen Vorabgenehmigungen zu reduzieren. Ein wichtiger Punkt: Wenn Patienten während einer laufenden Behandlung den Versicherer wechseln, muss der neue Anbieter bestehende Genehmigungen für mindestens 90 Tage anerkennen, um Unterbrechungen der Versorgung zu vermeiden.
Transparenz ist ein weiteres Kernstück der Initiative. Die Versicherer bieten künftig klare, verständliche Begründungen für Entscheidungen und geben Anleitung für Widersprüche. Die Branche verpflichtet sich außerdem zu öffentlicher Berichterstattung über Einhaltung und Bearbeitungsgeschwindigkeit.
Dr. Oz verglich das branchenweite Engagement mit dem biblischen „Die Sanftmütigen werden das Erdreich besitzen“ und lobte das gemeinsame Handeln der Wettbewerber: „Sie haben sich zusammengefunden, um ein Problem zu lösen, das uns alle betrifft.“
Obwohl die Vereinbarung nicht staatlich vorgeschrieben ist, hat sie große Aufmerksamkeit und Optimismus geweckt. Branchenführer sehen in den Reformen eine Chance, Vertrauen wiederherzustellen und die Versorgung zu verbessern, auch wenn sie die Gewinnspannen beeinflussen könnten.
In den kommenden zwei Jahren werden Patienten, Ärzte und politische Entscheidungsträger genau beobachten, ob die angekündigten Änderungen die Versorgung wirklich verbessern. Ziel ist ein zugänglicheres, effizienteres und gerechteres Gesundheitssystem für Millionen Amerikaner.