
Abgeordnete uneins über Israel-Iran-Konflikt
US-Gesetzgeber streiten über Israels Luftangriffe auf Iran – Demokraten warnen vor Eskalation, Republikaner unterstützen Trumps Diplomatie.
Demokraten verurteilen Netanyahus Angriff
Demokratische Führungsfiguren kritisierten scharf Israels Entscheidung, unter dem Codenamen „Operation Rising Lion“ präventive Luftangriffe auf iranische Nuklear- und Raketenanlagen zu starten. Der Angriff wurde von iranischen Raketenangriffen auf Tel Aviv erwidert, bei denen mindestens fünf Menschen verletzt wurden.
Senator Bernie Sanders verurteilte Premierminister Benjamin Netanyahu als „Extremisten“ und warf ihm vor, internationales Recht zu missachten und diplomatische Bemühungen der USA zu untergraben. „Netanyahus illegaler Alleingang riskiert einen umfassenden regionalen Krieg“, sagte Sanders. Der Angriff habe geplante Atomgespräche gestört. „Die USA dürfen sich nicht in einen weiteren Netanyahu-Krieg hineinziehen lassen.“
Auch Senator Chris Murphy teilte diese Ansicht und behauptete, Israel wolle die Diplomatie sabotieren. Er verwies darauf, dass ein israelisches Ziel angeblich Irans Chefunterhändler war. Senator Tim Kaine stellte das Timing in Frage. Senator Jack Reed bezeichnete den Angriff als „rücksichtslose Eskalation“ und rief zur Diplomatie auf.
Nach Irans Gegenangriff änderten einige Demokraten jedoch ihre Haltung. Abgeordneter Brad Sherman nannte Irans Raketenangriff „feige“ und warf dem Regime vor, Zivilisten in Tel Aviv anzugreifen. Senator Mark Warner zeigte Verständnis für Israels Selbstverteidigungsrecht, mahnte jedoch zur Deeskalation.
Republikaner unterstützen Trumps Diplomatie – mit Vorbehalten
Republikanische Abgeordnete stärkten Israel den Rücken, zeigten sich jedoch uneins über das Ausmaß der US-Beteiligung. Präsident Donald Trump forderte Iran zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf und warnte vor „noch brutaleren“ Konsequenzen, sollte das Land das Angebot ausschlagen. „Iran darf keine Atombombe besitzen“, sagte Trump.
Senator Lindsey Graham begrüßte Trumps diplomatische Initiative, sprach sich jedoch für umfassende Unterstützung Israels aus, falls Iran ablehnt. Senator Josh Hawley widersprach einem militärischen Eingreifen der USA und vertraute darauf, dass Trump amerikanische Truppen schützen werde.
Senator Jim Risch lobte Trumps Bemühungen zur Kriegsvermeidung. Senator Tim Sheehy nannte den Angriff Israels „gerechtfertigt“ angesichts der anhaltenden Bedrohung. Senator Mark Kelly wiederum machte das Ende des Atomabkommens von 2015 für die Eskalation verantwortlich und forderte neue Verhandlungen.
Rufe nach Regimewechsel und ungewisse Zukunft
Abgeordneter Michael McCaul, kürzlich auf Delegationsreise in Israel, bezeichnete den Angriff als Gelegenheit für das iranische Volk, sich gegen das autoritäre Regime zu erheben. „Jetzt, wo die Führung ausgeschaltet ist, könnte dies der Moment sein“, sagte er.
McCaul erinnerte an Netanyahus Worte: „Wenn du nicht kämpfst, stirbst du“ – und forderte mehr Koordination mit den USA. Präsident Masoud Pezeshkian kündigte unterdessen eine „legitime und kraftvolle Antwort“ auf Israels Angriff an.
Trump äußerte Hoffnung auf neue Gespräche mit Iran, doch McCaul bleibt skeptisch: „Ich habe wenig Vertrauen in die Verhandlungen.“
Während US-Stützpunkte im Nahen Osten in Alarmbereitschaft sind, ringen beide Parteien mit der Frage, ob Diplomatie den drohenden Konflikt abwenden kann – oder ob die USA weiter hineingezogen werden.