Veröffentlichungsdatum: 19.07.2025 14:29 / Welt Nachrichten Rachael Maddix Rachael Maddix

Bürgermeisterin von LA wegen ICE-Entführungs-Hoax verspottet

Bürgermeisterin von LA wegen ICE-Entführungs-Hoax verspottet

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, steht in der Kritik, nachdem sie eine falsche ICE-Entführungsgeschichte verbreitet hat, die sich nun als angeblicher Schwindel herausstellte.

Bürgermeisterin Bass wegen unbegründeter ICE-Entführungsbehauptung unter Beschuss

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, eine ausgesprochene Kritikerin der Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump, steht im Mittelpunkt einer Kontroverse, nachdem sie eine inzwischen widerlegte Geschichte über die angebliche Entführung einer Frau durch ICE-Beamte verbreitet hat. Das Department of Homeland Security (DHS) wandte sich am Freitag auf seinem offiziellen X-Account an Bass und schrieb: "Bürgermeisterin, Sie haben einen HOAX verbreitet. Es ist noch Zeit, dies zu löschen."

Der Vorfall betrifft Yuriana Julia Pelaez Calderon, eine 41-jährige mexikanische Staatsbürgerin, die illegal in Los Angeles lebt und nun wegen Verschwörung und falscher Aussagen gegenüber Bundesbeamten angeklagt ist. Am 1. Juli hatte Bass eine Nachricht über die angebliche Entführung von Calderon verbreitet und geschrieben: "Sie ist eine Mutter aus L.A. – auf dem Weg zur Arbeit aus dem Auto geholt und dann in einem Lagerhaus festgehalten, während die Beamten hofften, sie würde sich ‘selbst abschieben’. Kein Verfahren. Nur Angst. Das macht niemanden sicherer."

Bundesbehörden behaupten jedoch, dass Calderons Darstellung vollständig erfunden war. Laut DOJ gab Calderon an, von maskierten Männern in nicht gekennzeichneten Autos auf einem Fast-Food-Parkplatz entführt, an die Grenze gebracht und von ICE unter Druck gesetzt worden zu sein, Abschiebungsdokumente zu unterschreiben. Als sie sich weigerte, soll sie angeblich auf unbestimmte Zeit in einem Lagerhaus festgehalten worden sein. Dies löste eine Vermisstensuche durch die Polizei von Los Angeles und eine anschließende DHS-Untersuchung aus, nachdem Calderon nicht in ICE-Gewahrsam gefunden wurde.

Im Zuge der Ermittlungen entdeckte Homeland Security Investigations (HSI) Unstimmigkeiten. Telefonaufzeichnungen zeigten, dass angeblich von geliehenen Telefonen getätigte Anrufe tatsächlich von Calderons eigenem Gerät stammten, das absichtlich anonymisiert wurde. Videoaufnahmen widersprachen ihren Entführungsbehauptungen und zeigten, wie Calderon den Parkplatz ruhig verließ und in ein nahegelegenes Auto stieg – ein markiertes LAPD-Fahrzeug war in der Nähe, ohne dass sie offensichtlich in Gefahr war.

Bundesanklage und politische Folgen

Bundesdokumente legen nahe, dass Calderon und andere bei Konfrontation mit gegenteiligen Beweisen gegenüber Ermittlern logen und versuchten, die Untersuchung zu behindern. HSI-Agenten fanden Calderon schließlich in Bakersfield, Kalifornien, wo sie an ihrer Darstellung festhielt. Der Fall sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit, nachdem Calderons Tochter eine GoFundMe-Seite eingerichtet hatte, um Spenden für die angebliche Entführung zu sammeln. GoFundMe hat die Seite entfernt und bestätigt, dass die Familie keine Gelder erhalten hat.

DHS und republikanische Vertreter kritisierten Bürgermeisterin Bass für die Verbreitung der Geschichte. Die Forschungsabteilung des Republican National Committee kommentierte: "Karen Bass verbreitet eine falsche Geschichte, die ICE-Agenten dämonisiert." Laut DOJ drohen Calderon bei Verurteilung jeweils bis zu fünf Jahre Bundesgefängnis für Verschwörung und falsche Aussagen.

Die Kontroverse hat eine erneute Debatte über die Verantwortung öffentlicher Amtsträger beim Teilen ungeprüfter Informationen und die Bedeutung der Verifizierung von Behauptungen entfacht. Während der Fall weiterläuft, bleiben Fragen über die Verbreitung von Fehlinformationen und die Rolle sozialer Medien im öffentlichen Diskurs im Fokus.