Veröffentlichungsdatum: 09.07.2025 11:36 / Welt Nachrichten Shane Hannety Shane Hannety

CBS und Paramount zahlen 30-Millionen-Dollar-Einigung an Trump

CBS und Paramount zahlen 30-Millionen-Dollar-Einigung an Trump

CBS und Paramounts 30-Millionen-Dollar-Einigung mit Trump löst heftige Debatten aus; Medienveteranen sprechen von „Erpressung“.

Medienikonen kritisieren CBS’ Vergleichsentscheidung

Die Ankündigung, dass CBS und sein Mutterkonzern Paramount Global Präsident Donald Trump eine Einigung in Höhe von über 30 Millionen Dollar zahlen, hat öffentliche Empörung und scharfe Kritik prominenter Medienvertreter ausgelöst. Der langjährige „60 Minutes“-Korrespondent Steve Kroft und „Daily Show“-Moderator Jon Stewart waren unter den lautesten Stimmen und bezeichneten die Entscheidung als Einknicken vor einer „Erpressung“ – mit Folgen für die Pressefreiheit und den Journalismus insgesamt.

Kroft, der drei Jahrzehnte für CBS tätig war, bevor er 2019 in den Ruhestand ging, sprach bei Stewarts „The Daily Show“ offen über die Einigung. Er berichtete, dass seine früheren Kollegen bei „60 Minutes“ durch die Einigung tief beunruhigt seien – es gehe um Angst um die eigenen Jobs, um das Land und um den Ersten Verfassungszusatz. Die Klage warf CBS News vor, ein Interview mit Vizepräsidentin Kamala Harris zugunsten ihres Images manipuliert zu haben. Kroft und Stewart verteidigten „60 Minutes“ und betonten, dass CBS keine Entschuldigung abgegeben habe. „Sie haben nie gesagt: ‚Wir haben einen Fehler gemacht‘, sie haben einfach das Geld gezahlt“, so Kroft. „Es war eine Erpressung. So nenne ich das. Manche nennen es Erpressung.“

Vergleich in Verbindung mit Fusion

Die Einigung erfolgt, während Paramounts Mehrheitsaktionärin Shari Redstone Berichten zufolge die Genehmigung der Trump-Regierung für eine Fusion mit Skydance Media anstrebt. Stewart fragte Kroft, ob der Vergleich eine Voraussetzung für die Genehmigung und Redstones Milliarden-Auszahlung sei. Kroft deutete an, dass sowohl finanzielle Interessen als auch Trumps Wunsch, „eine Rechnung zu begleichen“, eine Rolle spielten.

Details des Vergleichs umfassen eine Vorauszahlung von 16 Millionen Dollar für Trumps künftige Präsidentenbibliothek sowie weitere Mittel für Werbung und konservative Public-Service-Ankündigungen. Stewart verglich das Szenario mit dem Film „Goodfellas“ und nannte es „verdächtig illegal“. „Das klingt illegal“, sagte Stewart. Kroft entgegnete: „Ja, das tut es.“

Paramount verteidigte die Entscheidung mit dem Argument, dass Vergleiche oft vorteilhafter als langwierige Rechtsstreitigkeiten seien, die kostspielig und geschäftsschädigend werden könnten. Die Einigung ermögliche dem Unternehmen, sich auf seine Kernziele zu konzentrieren, statt an Streitigkeiten zu hängen.

Neue Präzedenzfälle für die Medienbranche

Der CBS-Vergleich ist kein Einzelfall: Auch ABC zahlte Trump 15 Millionen Dollar, nachdem Moderator George Stephanopoulos falsche Behauptungen in einem Prozess gemacht hatte. Solche Fälle werfen die Frage auf, wie Medien mit rechtlichen Bedrohungen politischer Akteure umgehen, welche Auswirkungen das auf investigative Arbeit hat und wie die Unabhängigkeit der Presse unter solchen Umständen gewahrt werden kann. Während die Debatte andauert, stellen sich Medienexperten und die Öffentlichkeit die Frage: Werden große Vergleiche künftig weitere Klagen gegen Medienunternehmen begünstigen? Und welchen Präzedenzfall setzt dies für Pressefreiheit, Rechtsrisiko und Geschäftsinteressen?