Veröffentlichungsdatum: 15.06.2025 19:19 / Welt Nachrichten

CBS wegen Bewerbung von Protestartikeln kritisiert

CBS wegen Bewerbung von Protestartikeln kritisiert

CBS News erntete Kritik, nachdem sie vor landesweiten Anti-Trump-Demonstrationen Protestartikel zu 'No Kings Day' teilten.

Empörung über CBS-News-Post vor Protesten

CBS News sah sich am Freitag in den sozialen Medien massiver Kritik ausgesetzt, nachdem sie einen als Werbung empfundenen Beitrag für 'No Kings Day'-Protestartikel auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht hatten. Der Beitrag erschien genau zu dem Zeitpunkt, als sich tausende Menschen in Städten der gesamten USA auf Proteste gegen Präsident Donald Trump und seine Regierung vorbereiteten. Die für Samstag geplanten Demonstrationen finden zudem parallel zur Militärparade anlässlich des 250. Geburtstags der US-Armee in Washington, D.C. sowie zum Flag Day statt, der die Einführung der US-Flagge im Jahr 1777 würdigt.

Die Protestkampagne unter dem Slogan 'No Kings' wurde als 'Tag des Widerstands' gegen Präsident Trump und seine Verbündeten beworben. Organisatoren forderten, der Präsident solle 'entthront' werden – ein deutliches Zeichen des Unmuts unter den beteiligten Gruppen. Die Beteiligung von CBS News wurde sofort von Nutzern kritisiert, die dem Sender eine parteiische Agenda vorwarfen.

J. Michael Waller, Autor und Senior Analyst am Center for Security Policy, war einer derjenigen, die CBS dafür verurteilten, 'radikale Artikel am Vorabend eines landesweiten Protests zu vermarkten.' Bonchie, ein Redakteur von RedState, verspottete den Post als 'kostenlose Werbung für in China produzierte, linke Protestartikel.' Mollie Hemingway, Chefredakteurin von The Federalist, behauptete, CBS tue nicht einmal mehr so, als seien sie Nachrichten, und bezeichnete den Sender als 'Propagandisten der Demokraten.' Einige Nutzer stellten sogar die Frage, ob das Vorgehen von CBS gegen Richtlinien der Federal Communications Commission (FCC) verstoße, und nannten den Beitrag 'höchst unethisch.'

Weitere Turbulenzen bei CBS durch Führungswechsel und Klage

Die Kontroverse trifft CBS News zu einem Zeitpunkt, in dem der Sender mit weiteren Problemen konfrontiert ist. Im Mai kündigte Senderpräsidentin und CEO Wendy McMahon ihren Rücktritt an, nur wenige Wochen nachdem der langjährige '60 Minutes'-Produzent Bill Owens das Unternehmen verlassen hatte. Owens begründete dies mit dem Verlust der journalistischen Unabhängigkeit im Zuge eines laufenden Rechtsstreits mit Präsident Trump. Die Turbulenzen in der Führungsetage haben die Kritik an den redaktionellen Entscheidungen des Senders weiter verstärkt.

Unterdessen äußerte sich '60 Minutes'-Korrespondent Scott Pelley vergangene Woche zur Klage Trumps gegen CBS und die Muttergesellschaft Paramount Global und zeigte sich besorgt über mögliche Folgen einer Einigung oder Entschuldigung. 'Das wäre sehr schädlich für CBS, für Paramount, für den Ruf dieser Unternehmen', sagte Pelley in einem Interview und spiegelte damit die Sorgen innerhalb des Senders wider.

Die Klage von Präsident Trump resultiert aus einem '60 Minutes'-Interview mit der damaligen Vizepräsidentin Kamala Harris, das im Oktober 2024 ausgestrahlt wurde. Quellen berichten, dass Trump ein Vergleichsangebot über 15 Millionen US-Dollar ablehnte. Sein Anwaltsteam fordert demnach mindestens 25 Millionen US-Dollar sowie eine offizielle Entschuldigung von CBS News.

Zu der Veröffentlichung der 'No Kings Day'-Protestartikel hat CBS News bislang keine Stellungnahme abgegeben.