Veröffentlichungsdatum: 02.06.2025 11:55 / Welt Nachrichten

China kritisiert Hegseths 'Kalter-Krieg'-Rhetorik

China kritisiert Hegseths 'Kalter-Krieg'-Rhetorik

China verurteilt Hegseths Rede in Singapur und wirft den USA vor, Spannungen in der Asien-Pazifik-Region zu schüren.

Spannungen zwischen den USA und China verschärfen sich

China hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth scharf kritisiert, nachdem dieser bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz in Singapur erklärt hatte, China stelle eine reale Bedrohung für den indopazifischen Raum dar. Das chinesische Außenministerium warf Hegseth vor, eine „Kalter-Krieg-Mentalität“ zu vertreten und absichtlich Zwietracht zu säen.

„Hegseth ignoriert bewusst die Forderung der Länder in der Region nach Frieden und Entwicklung“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. „Er schürt Konfrontation, diffamiert China und bezeichnet das Land fälschlich als Bedrohung.“

Die Erklärung beschuldigte die USA, die Stabilität der Region zu untergraben, und forderte Washington auf, seine aggressive Rhetorik einzustellen. Laut Peking sei es die USA selbst, die hegemonial agieren und den Frieden gefährden.

Taiwan und Südchinesisches Meer im Fokus

Hegseth sagte, die chinesische Armee bereite sich aktiv auf ein mögliches Vorgehen gegen Taiwan vor. „Wir reden nicht um den heißen Brei herum – die Bedrohung durch China ist real und möglicherweise unmittelbar“, warnte er.

Das Außenministerium in Peking wies diese Aussagen entschieden zurück und bezeichnete Taiwan als innerchinesische Angelegenheit. „Die USA dürfen niemals mit dem Feuer spielen“, hieß es. Gleichzeitig forderte China die USA auf, die Ein-China-Politik und die gemeinsamen Kommuniqués zu respektieren.

Peking warf den USA auch vor, durch militärische Präsenz im Südchinesischen Meer Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren. „Es gab nie Probleme mit der Freiheit der Schifffahrt dort“, so der Sprecher. Vielmehr seien die USA der Hauptfaktor für Unsicherheit.

Auch Verteidigungsministeriums-Sprecher Zhang Xiaogang kritisierte Hegseth und warf ihm vor, Chinas Haltung zu verzerren und Provokationen auszusenden.

USA fordern Beitrag der Verbündeten

Hegseth bekräftigte in seiner Rede, dass die USA ihre Verteidigungskapazitäten im Ausland ausbauen werden, forderte aber zugleich stärkere Beiträge der Verbündeten im indopazifischen Raum. „Wir erwarten – ja, wir fordern –, dass unsere Partner Verantwortung übernehmen“, sagte er.

Die Spannungen folgen auf eine fragile Einigung im Handelskonflikt: Im Vormonat hatten sich beide Länder auf eine 90-tägige Senkung von Strafzöllen geeinigt, um Verhandlungen zu ermöglichen. Doch Präsident Trump erklärte jüngst in einem Beitrag, dass China gegen die Abmachung verstoßen habe und er künftig nicht mehr „nett“ sein werde.

Die Ereignisse rund um das Sicherheitsforum in Singapur zeigen, wie tief das Misstrauen zwischen den beiden Großmächten sitzt – eine Einigung scheint vorerst nicht in Sicht.