Veröffentlichungsdatum: 16.07.2025 13:59 / Welt Nachrichten Jonathon Swaine Jonathon Swaine

Chuck Todd: Demokraten entfremden Männer mit ihrer Botschaft

Chuck Todd: Demokraten entfremden Männer mit ihrer Botschaft

Chuck Todd warnt, dass Demokraten mit ihrer aktuellen Ansprache Männer entfremden und mehr Einbindung männlicher Wähler nötig ist.

Todd hebt Risiken der Entfremdung männlicher Wähler hervor

Der erfahrene Politikjournalist Chuck Todd hat auf ein wachsendes Problem für die Demokraten hingewiesen: eine Entfremdung männlicher Wähler. In seinem Podcast argumentierte der ehemalige 'Meet the Press'-Moderator, dass die Kommunikation der Partei Männer oft ausschließe und suggeriere, ihre Erfolge seien nur auf einen vermeintlichen Geschlechtsvorteil zurückzuführen.

„Was die Demokraten tun, kommt so rüber, als wollten sie sagen, dass jeder Erfolg eines Mannes nur durch einen Geschlechtsvorteil zustande gekommen ist“, erklärte Todd. Er fügte hinzu, dass dies zwar nicht von allen Parteimitgliedern beabsichtigt sei, aber viele Männer es so wahrnehmen. „Zumindest ist das, was Männer gehört haben. Ich weiß, dass viele Frauen und viele Demokraten das so nicht meinen, aber so kommt es an.“

Todd erzählte eine Anekdote aus dem Jahr 2016, in der er von einer Wahlkampfveranstaltung von Hillary Clinton berichtete, bei der jede demografische Gruppe angesprochen wurde – außer den Männern. „Sie hat nie um die Stimmen der Männer gebeten. Und mein Produzent sagte damals: 'Ich will eigentlich nicht für Donald Trump stimmen, aber ich wünschte, sie würde auch mich um meine Stimme bitten.' Und so haben sich viele Männer gefühlt.“

Appell für inklusivere Botschaften

Obwohl Todd Präsident Donald Trumps „toxische Männlichkeit“ kritisierte, betonte er, dass die Demokraten mehr tun müssten, um Männer – insbesondere solche ohne Hochschulabschluss – zu erreichen. „Die Demokraten scheinen nicht mit Männern kommunizieren zu wollen, sondern eher gegen sie zu argumentieren“, sagte Todd und verwies auf einen wahrgenommenen Mangel an Differenzierung in der Ansprache der Partei.

Er ergänzte: „Alles dreht sich um Extreme, es fehlt an Nuancen … und genau dieser Mangel an Nuancen könnte der Grund sein, warum sich Männer, insbesondere Männer ohne Hochschulabschluss, von den Demokraten abgestoßen fühlen.“

Todd rief die Parteiführung dazu auf, den Kurs zu ändern und eine Botschaft zu vermitteln, die auch die Herausforderungen von Männern anerkennt: „Wir hören euch. Eure Probleme zählen auch. Ihr seid nicht der Feind.“

Seine Bemerkungen fallen in eine Zeit breiterer Debatten innerhalb der Demokratischen Partei darüber, wie sie ihre Wählerbasis erweitern und mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Kontakt treten kann. In einer sich verändernden politischen Landschaft legt Todd nahe, dass eine inklusive, differenzierte Ansprache an Männer für künftigen Wahlerfolg entscheidend sein könnte.