
DC-Tatverdächtiger droht Terroranklage
Mann aus Chicago, der israelische Diplomaten in DC getötet haben soll, könnte wegen Hassverbrechen angeklagt werden.
Justizministerium erwägt Terrorvorwurf im Mordfall an Botschaftsmitarbeitern
Das US-Justizministerium prüft zusätzliche Anklagen gegen Elias Rodriguez, den 31-jährigen Mann aus Chicago, dem vorgeworfen wird, zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft während einer Veranstaltung in Washington, D.C. ermordet zu haben. Zu den möglichen Anklagen gehören Hassverbrechen und Terrorismus.
Rodriguez wurde bereits wegen Mordes an ausländischen Beamten – ein Kapitalverbrechen auf Bundesebene – sowie zweifachen Mordes ersten Grades und mehreren Waffenvergehen angeklagt. Eine Verurteilung wegen Mordes an Beamten kann zur Todesstrafe führen. Nach dem Recht von D.C. drohen bei Mord ersten Grades mindestens 30 Jahre Haft bis lebenslänglich.
Die Schießerei ereignete sich am Mittwochabend bei einer Veranstaltung des American Jewish Committee, an der jüdische Fachleute und diplomatisches Personal teilnahmen. Die Opfer, Yaron Lischinsky (31) und Sarah Milgrim (26), waren Mitarbeiter der israelischen Botschaft und sollten sich verloben.
Laut der eidesstattlichen Erklärung zeigt Überwachungsmaterial, wie Rodriguez sich dem Paar von hinten näherte, eine 9-mm-Pistole zog und ohne Vorwarnung das Feuer eröffnete. Nachdem die Opfer zu Boden gingen, feuerte er weiter, lud nach und schoss erneut auf Milgrim, die zu fliehen versuchte. Insgesamt wurden 21 Patronenhülsen, eine leere Pistole und ein Magazin gefunden.
Lischinsky wurde um 21:14 Uhr und Milgrim um 21:35 Uhr für tot erklärt. Beide starben an mehreren Schusswunden.
Täter gab Motiv „Gaza“ an
Rodriguez verzichtete auf eine Haftprüfung und bleibt ohne Kaution in Gewahrsam. Die nächste Anhörung findet am 18. Juni statt.
Augenzeugin Katie Kalisher berichtete, Rodriguez sei nach den Schüssen ins Museum gekommen, habe einen verwirrten Eindruck gemacht und um einen Notruf gebeten. Im Gespräch habe er ein Palästinensertuch aus seiner Tasche gezogen und gesagt: „Ich war’s. Das war für Gaza.“ Anschließend habe er „Free, Free Palestine!“ gerufen, bevor ihn die Polizei festnahm.
Das Justizministerium prüft nun, ob die Tat als inländischer Terrorakt eingestuft wird. Aufgrund der diplomatischen Rolle der Opfer und der politischen Botschaft des Täters könnte der Fall erheblich an Bedeutung gewinnen.