
FBI untersucht Kinderkliniken wegen Genitalverstümmelungsvorwürfen
Das FBI ermittelt gegen Kinderkliniken in Boston, Colorado und Los Angeles wegen angeblicher Genitalverstümmelung bei Minderjährigen.
Bundesweite Ermittlungen zu Geschlechtsangleichungen bei Minderjährigen
Das Federal Bureau of Investigation hat strafrechtliche Ermittlungen gegen drei der führenden Kinderkliniken der USA wegen Vorwürfen der Genitalverstümmelung bei Minderjährigen eingeleitet. Die Untersuchung ist Teil der weitreichenden Bemühungen der Trump-Regierung, Bundesgesetze zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) durchzusetzen und richtet sich gegen das Boston Children’s Hospital, das Children’s Hospital Colorado und das Children’s Hospital Los Angeles.
Die Ermittlungen folgen auf ein aktuelles Memorandum der Justizministerin Pam Bondi, in dem das Justizministerium eine konsequente Strafverfolgung bei Verstößen gegen Bundesrecht, insbesondere 18 U.S.C. § 116, zusichert, das FGM bei Personen unter 18 Jahren kriminalisiert. Bondis Memo richtet eine deutliche Warnung an medizinisches Fachpersonal: Das Durchführen oder der Versuch von FGM – auch im Rahmen geschlechtsangleichender Maßnahmen – ist eine Straftat, die mit bis zu zehn Jahren Haft pro Fall geahndet wird.
„Ich mache medizinische Fachkräfte, Krankenhäuser und Kliniken darauf aufmerksam: In den USA ist es eine Straftat, bei einer Person unter 18 Jahren eine weibliche Genitalverstümmelung (FGM) durchzuführen, zu versuchen oder sich daran zu beteiligen“, erklärte Bondi. Sie forderte alle US-Staatsanwälte auf, Verdachtsfällen nachzugehen und diese konsequent zu verfolgen.
Im Rahmen der neuen Strategie gründet das Justizministerium eine Koalition gegen Kindesverstümmelung, die gemeinsam mit den Generalstaatsanwälten der Bundesstaaten Verstöße identifizieren und verfolgen soll. Zudem wird an einem Gesetzesentwurf gearbeitet, der Kindern und Eltern ermöglichen soll, Krankenhäuser und Leistungserbringer wegen „chemischer und chirurgischer Verstümmelung“ auf Schadenersatz zu verklagen.
Reaktionen der Kliniken auf politische Veränderungen
Die Haltung der Trump-Regierung hat mehrere Kinderkliniken dazu veranlasst, ihren Umgang mit geschlechtsangleichender Versorgung Minderjähriger zu überdenken. Das Children’s Hospital Los Angeles gab bekannt, sein Zentrum für Transjugendgesundheit und -entwicklung zum 22. Juli 2025 zu schließen – mit Verweis auf rechtliche und operative Risiken.
Das Children’s Hospital Colorado setzte zunächst medizinische Behandlungen für trans Jugendliche unter 19 Jahren aus, nahm diese nach einer gerichtlichen Blockade der Exekutivanordnung jedoch wieder auf. Die Klinik betonte, dass sie seit 2023 keine Operationen bei Minderjährigen durchführt und entsprechende Fälle an externe Anbieter verweist.
Das Boston Children’s Hospital führt weiterhin sein Gender Multispecialty Service (GeMS) Programm durch. Dort werden keine geschlechtsangleichenden Operationen bei unter 18-Jährigen vorgenommen, aber Hormontherapien, Pubertätsblocker und soziale Transitionen angeboten sowie Überweisungen für Operationen ausgesprochen. Das Krankenhaus erklärte, bislang keine Benachrichtigung vom FBI bezüglich der laufenden Ermittlungen erhalten zu haben.
Das FBI lehnte es ab, sich zu laufenden Untersuchungen zu äußern. Die Ermittlungen spiegeln eine wachsende nationale Debatte über Legalität und Ethik geschlechtsangleichender Maßnahmen bei Minderjährigen wider und deuten auf eine potenziell grundlegende Veränderung der bundesstaatlichen Durchsetzung hin.
Angesichts der zunehmenden rechtlichen Prüfung stehen Krankenhäuser und medizinische Fachkräfte im ganzen Land vor wachsender Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft der Transgender-Gesundheitsversorgung bei Minderjährigen. Die Ergebnisse dieser Bundesermittlungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die medizinische Praxis, elterliche Rechte und die Grenzen staatlicher und bundesstaatlicher Regulierung im Bereich der pädiatrischen Versorgung haben.