
FBI untersucht LA-Beamtin wegen Aufruf an Gangs, sich ICE zu widersetzen
Das FBI untersucht die Vizebürgermeisterin des LA County, nachdem ein Social-Media-Video angeblich Gangs dazu aufrief, sich ICE zu widersetzen und nationale Empörung auslöste.
FBI startet Untersuchung nach Video der Vizebürgermeisterin
Das FBI hat angeblich eine strafrechtliche Untersuchung gegen Cynthia Gonzalez, die Vizebürgermeisterin von Cudahy im Südosten von Los Angeles County, eingeleitet, nachdem ein umstrittenes Social-Media-Video veröffentlicht wurde, in dem sie angeblich örtliche Straßengangs aufforderte, ihr Territorium gegen Beamte der US-Einwanderungsbehörde ICE zu verteidigen.
Gonzalez' Video, das Ende letzter Woche geteilt wurde, richtete sich offenbar an Anführer der Gangs 18th Street und Florencia 13 und kritisierte diese dafür, während ICE-Operationen in ihren Vierteln geschwiegen zu haben. „Ich will wissen, wo all die Cholos in Los Angeles sind“, sagte Gonzalez in dem Video und fügte hinzu: „Ihr markiert alles, beansprucht euer Revier. Und jetzt, wo euer Revier von der größten Gang überhaupt überfallen wird, hört man nichts von euch.“
Sie forderte die Gangmitglieder auf, sich zu organisieren und Widerstand zu leisten, und warnte: „Beansprucht keinen Block, gar nichts. Wenn ihr jetzt nicht auftaucht und helft und organisiert, will ich kein Wort von euch hören, wenn sie weg sind.“ An die Gangführung gerichtet schloss Gonzalez: „Bringt eure verdammten Mitglieder in Ordnung.“
Reaktionen der Behörden und lokale Folgen
Nachdem das Video angeblich gelöscht wurde, besuchten FBI-Agenten laut Bundesquellen Gonzalez in ihrem Haus. Später bestätigte sie in sozialen Medien, dass sie vom FBI kontaktiert wurde und rechtlichen Beistand suche. Das FBI-Büro in Los Angeles bestätigte weder die Existenz einer Untersuchung noch leugnete sie diese, betonte jedoch, dass jeglicher Aufruf zu Bandengewalt verurteilt wird.
Das US-Heimatschutzministerium verurteilte Gonzalez' Äußerungen öffentlich als „abscheulich“ in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter). „Sie fordert kriminelle Gangs – darunter die berüchtigte 18th Street Gang – auf, Gewalt gegen unsere tapferen ICE-Beamten zu verüben“, schrieb das DHS und warnte, dass solche Rhetorik zu einem Anstieg der Angriffe auf ICE-Beamte um mehr als 500 Prozent beigetragen habe. „Secretary Noem hat klargestellt: Wer einen Bundesbeamten angreift, wird mit aller Härte des Gesetzes verfolgt.“
Als Reaktion auf die zunehmende Kritik veröffentlichte die Stadt Cudahy eine Erklärung, in der klargestellt wurde, dass Gonzalez' Aussagen ihre persönliche Meinung widerspiegeln und „nicht die Ansichten oder die offizielle Position der Stadt Cudahy darstellen“.
Bandentätigkeit und gesellschaftliche Spannungen
Die 18th Street Gang, mit geschätzten 30.000 bis 50.000 Mitgliedern, ist berüchtigt für Drogenhandel und Gewaltverbrechen, während Florencia 13 mit Erpressung, Mord und Fentanyl-Handel in Südkalifornien in Verbindung gebracht wird. Beide Gangs stehen aufgrund ihrer kriminellen Aktivitäten weiterhin unter Bundesbeobachtung.
Die öffentliche Besorgnis wächst auch über die finanziellen und menschlichen Kosten der jüngsten Anti-ICE-Proteste in Los Angeles, die laut Stadtcontroller Kenneth Mejia die Steuerzahler 32 Millionen Dollar kosten werden. Obwohl Demonstranten die Proteste als friedlich beschrieben, wurden bei den Unruhen fast ein Dutzend Abgeordnete verletzt.
Während die Untersuchung andauert, bleiben Fragen über die Grenzen der Meinungsfreiheit, die Sicherheit der Strafverfolgungsbehörden und die Verantwortung gewählter Amtsträger bestehen. Mit der laufenden Bundesuntersuchung dürfte die Debatte über Einwanderungsdurchsetzung und das gesellschaftliche Miteinander in Los Angeles und darüber hinaus weiter an Fahrt gewinnen.