Eine neue Website des Weißen Hauses zeigt Arbeitnehmern ihre möglichen Steuerersparnisse unter Trumps Gesetzesvorschlag.

Online-Rechner fördert Trumps Wirtschaftsagenda während Senatsverhandlungen

Das Weiße Haus hat am Dienstag eine öffentliche Website gestartet, auf der Amerikaner ihre möglichen Steuerersparnisse berechnen können, sollte der Gesetzesentwurf „One Big Beautiful Bill Act“ verabschiedet werden. Derzeit im Senat geprüft, sieht das Gesetz weitreichende Reformen in den Bereichen Steuern, Einwanderung, Energie, Verteidigung und Staatsverschuldung vor.

Die Website enthält einen Rechner, der Nutzer auffordert, ihr wöchentliches Grundgehalt, Trinkgelder und Überstunden einzugeben. Auf dieser Grundlage schätzt das Tool die jährliche Steuerersparnis. Das Gesetz zielt darauf ab, Bundessteuern auf Trinkgelder und Überstunden abzuschaffen – zwei zentrale Punkte in Präsident Donald Trumps Steuerreformstrategie.

Der Gesetzentwurf hat das Repräsentantenhaus bereits passiert und wartet nun auf die Abstimmung im Senat. Obwohl über 1.000 Unternehmen und Wirtschaftsverbände ihre Unterstützung zugesagt haben, äußerten mehrere republikanische Senatoren Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Staatsverschuldung.

Finanzminister Scott Bessent betonte, dass die finanziellen Belastungen durch Wirtschaftswachstum und spätere Einsparungen ausgeglichen werden könnten. Befürworter argumentieren, dass die Steuererleichterungen arbeitenden Amerikanern zugutekommen und den Konsum ankurbeln würden, während gleichzeitig Maßnahmen zur Einwanderungskontrolle umgesetzt werden.

Präsident Trump wirbt weiterhin energisch für eine schnelle Verabschiedung des Gesetzes. In einem aktuellen Social-Media-Beitrag rief er republikanische Gesetzgeber dazu auf, sich „HINTER DAS ONE BIG BEAUTIFUL BILL ZU STELLEN“ und warnte, dass ein Scheitern zu einer Steuererhöhung von 65% führen könnte. Zudem betonte er, dass illegale Einwanderer aus Medicaid ausgeschlossen werden sollen, um das Programm für Berechtigte zu sichern.

Widerstand kommt unter anderem von Senator Rand Paul, der davor warnte, dass das Gesetz die Schuldengrenze um 5 Billionen Dollar erhöhen würde. Trump warf Paul vor, sich mit politischen Gegnern zu verbünden und die Interessen der Bürger seines Bundesstaats zu gefährden.

Dennoch arbeiten viele republikanische Senatoren auf eine selbst gesetzte Frist am 4. Juli hin. Senator Mike Rounds erklärte, dass ein Scheitern eine jährliche Steuererhöhung von etwa 2.400 Dollar für amerikanische Familien bedeuten würde.

„Wir haben keine Wahl“, sagte Rounds und forderte eine rasche Verabschiedung, um zentrale Bestandteile des ursprünglichen Steuerpakets dauerhaft zu sichern. Er betonte, dass das Gesetz entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität der Haushalte und den Erfolg der weiteren Agenda sei.

Während die Verhandlungen andauern, nutzt die Regierung den Steuerrechner, um öffentliche Unterstützung zu gewinnen und die greifbaren Vorteile des Gesetzes hervorzuheben. Ob der Senat letztlich zustimmt, bleibt abzuwarten – doch die nächsten Wochen könnten entscheidend sein.