Veröffentlichungsdatum: 03.06.2025 19:40 / Welt Nachrichten

Frist für Kalifornische Schulen zur Ablehnung von Transgender-Sportpolitik

Frist für Kalifornische Schulen zur Ablehnung von Transgender-Sportpolitik

Bundesbeamte setzen eine Frist bis zum 9. Juni für kalifornische Schulen, um Transgender-Sportregeln abzulehnen – andernfalls drohen Bürgerrechtsverstöße.

Kalifornische Schulen stehen unter Druck des Bundesjustizministeriums

Das US-Justizministerium hat den öffentlichen Oberschulen in Kalifornien eine Frist bis zum 9. Juni gesetzt, um schriftlich zu bestätigen, dass sie es Transgender-Athletinnen nicht erlauben, an Mädchensportarten teilzunehmen. Damit verschärft sich die bundesweite Untersuchung hinsichtlich der Einhaltung von Titel IX.

In einem Schreiben von Staatssekretärin Harmeet Dhillon wurden die Schulen gewarnt, dass die Beibehaltung der geschlechtsidentitätsbasierten Sportpolitik Kaliforniens eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts darstellen könnte. Dhillon betonte, dass ihr Amt die vollständige Einhaltung von Titel IX sicherstellen wolle – ein zentrales Bundesgesetz, das Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in durch Bundesmittel unterstützten Bildungsprogrammen verbietet.

Die aktuelle Regelung des kalifornischen Interscholastik-Verbands (CIF) erlaubt es Schülern, entsprechend ihrer Geschlechtsidentität am Sport teilzunehmen – unabhängig von amtlichen Dokumenten. Diese Politik steht nun in direktem Widerspruch zu den Weisungen der Trump-Regierung.

„Weiblichen Schülern wissentlich sportliche Chancen und Vorteile aufgrund ihres Geschlechts vorzuenthalten, stellt eine verfassungswidrige Diskriminierung dar“, heißt es im Schreiben. Schulen werden aufgefordert, schriftlich zu bestätigen, dass sie den CIF-Richtlinien nicht folgen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Diese Aufforderung bringt die Schulbezirke in eine schwierige Lage: Sie müssen zwischen der Teilnahme an staatlichen Wettbewerben nach CIF-Regeln und der Einhaltung der Bundesanforderungen abwägen. Der CIF hatte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht auf das Schreiben reagiert.

Trump-Regierung definiert Titel IX neu

Die Anweisung des DOJ ist Teil einer umfassenderen Initiative der Trump-Regierung, die biologische Definition von Geschlecht als Grundlage für den Schutz nach Titel IX wiederherzustellen und Geschlechtsidentität davon auszuschließen.

Frühere Versuche, Titel IX auf Transgender-Schüler auszuweiten, scheiterten. Die unter Präsident Obama verfolgte Politik war nicht bindend. Während seiner ersten Amtszeit stellte Trump mit Bildungsministerin Betsy DeVos klar, dass Titel IX keine Geschlechtsidentität umfasst. Diese Regelungen gelten nun wieder unter Trumps aktueller Präsidentschaft.

Trump hat außerdem per Dekret den „biologischen Realitäten des Geschlechts“ Vorrang eingeräumt und Bundesbehörden beauftragt, gegen abweichende staatliche Regeln vorzugehen. Neben Kalifornien wurde auch gegen Maine rechtlich vorgegangen, nachdem dort ein Transgender-Athlet einen Mädchensprungwettbewerb gewonnen hatte.

In Kalifornien fällt die bundesstaatliche Aktion zeitlich mit einem umstrittenen Pilotprogramm des CIF zusammen, das weiblichen Athletinnen, die durch Transgender-Konkurrenten verdrängt wurden, weiterhin die Qualifikation für Meisterschaften ermöglichen soll. Gouverneur Gavin Newsom unterstützt das Programm – eine Haltung, die auch parteiintern für Kritik sorgt.

Mit Ablauf der Frist am 9. Juni müssen die Schulbezirke einen rechtlich komplexen Pfad beschreiten. Das Ergebnis könnte das Gleichgewicht zwischen staatlicher Sportpolitik und bundesrechtlichem Diskriminierungsschutz neu definieren – mit möglichen Auswirkungen für die gesamte Bildungslandschaft der USA.