
Gericht stoppt Trumps Abschiebungen nach Venezuela
Ein US-Bezirksrichter entschied am Donnerstag, dass die Regierung von Präsident Donald Trump das Alien Enemies Act von 1798 rechtswidrig angewendet hat, um venezolanische Einwanderer festzunehmen und abzuschieben. Das Gericht stellte fest, dass das Gesetz, das gegen mutmaßliche Mitglieder der venezolanischen kriminellen Gruppe Tren de Aragua eingesetzt wurde, unter den aktuellen Umständen keine rechtliche Grundlage bietet.
Der Richter betonte, dass das Alien Enemies Act nur dann anwendbar ist, wenn sich die Vereinigten Staaten formell im bewaffneten Konflikt befinden – eine Bedingung, die im Fall Venezuelas nicht gegeben ist. Daher wurde der Versuch der Regierung, venezolanische Staatsangehörige auf Grundlage dieses Gesetzes schneller abzuschieben, als unzulässig und gesetzlich nicht gedeckt eingestuft.
Die Regierung Trump hatte das Gesetz in den letzten Monaten genutzt, um die beschleunigte Ausweisung mutmaßlicher Bandenmitglieder aus Venezuela zu rechtfertigen und sich dabei auf öffentliche Sicherheit und nationale Sicherheitsbedenken berufen. Die Entscheidung stellt einen juristischen Rückschlag für die umfassendere Abschiebungspolitik des Weißen Hauses dar.
Bereits im April hatte auch der Oberste Gerichtshof der USA eingegriffen und eine vorläufige Anordnung erlassen, um die Abschiebungen mutmaßlicher Mitglieder der Tren de Aragua zu stoppen, solange rechtliche Verfahren laufen. Diese Maßnahme erhöhte den Druck auf die Regierung hinsichtlich ihres Rückgriffs auf historische Notstandsgesetze im heutigen Migrationsrecht.
Das Urteil wirft Fragen über die Zukunft ähnlicher Abschiebungsversuche auf und unterstreicht die Rolle der Justiz bei der Begrenzung exekutiver Maßnahmen, die sich auf veraltete oder eng gefasste Gesetze stützen. Rechtsexperten gehen davon aus, dass die Regierung nun alternative rechtliche Wege oder gesetzgeberische Unterstützung suchen muss, um solche Abschiebungen fortzusetzen.
Beobachter erwarten eine fortgesetzte juristische Auseinandersetzung über die Grenzen exekutiver Macht in Migrations- und Sicherheitsfragen – insbesondere bei der Anwendung jahrhundertealter Gesetze.