
Haley Stevens’ feministischer Außenpolitik-Vorstoß sorgt für Debatte
Haley Stevens, die sich selbst als moderat bezeichnet, unterstützte ein feministisches Außenpolitikgesetz – das entfacht nun eine Debatte im Senatswahlkampf in Michigan.
Stevens’ Rolle bei feministischer Außenpolitik
Die Abgeordnete Haley Stevens (D-Mich.), eine führende demokratische Anwärterin für den frei werdenden US-Senatssitz in Michigan, sieht sich verstärkter Kritik ausgesetzt, nachdem sie eine Resolution mitunterzeichnete, die einen „feministischen Ansatz für alle Aspekte der Außenpolitik“ fordert. Die von Abgeordneten Lois Frankel (D-Fla.) am 8. März 2023 im Repräsentantenhaus eingebrachte Resolution wurde an den Auswärtigen Ausschuss verwiesen und sorgte aufgrund ihres umfassenden und progressiven Charakters für Aufsehen.
Die Resolution fordert eine umfassende Neuausrichtung der US-Außenpolitik, die Frieden, Geschlechtergerechtigkeit und ökologische Integrität in den Mittelpunkt stellt. Der Text betont, dass der feministische Rahmen darauf abzielt, „koloniale, rassistische, patriarchale und männlich dominierte Machtstrukturen zu stören“ und „bedeutende Ressourcen, einschließlich Forschung, für diese Vision bereitzustellen“. Das Modell bezieht sich zudem auf Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe, Handel, Diplomatie, Verteidigung, Migration und Rechenschaftsmechanismen.
Abgeordnete Sydney Kamlager-Dove (D-Calif.) unterstrich die Philosophie hinter dem Antrag: „Eine gerechte Welt kann ohne die Perspektive von Frauen nicht existieren. Wenn wir die Welt durch eine Linse betrachten, die alle Frauen einbezieht, sehen wir das Gesamtbild – über traditionelle, patriarchale Muster hinaus – und kommen so der wahren Gleichberechtigung näher.“
Unterstützung von Progressiven und politische Diskussion
Stevens unterzeichnete die Resolution gemeinsam mit mehreren bekannten progressiven Abgeordneten, darunter Jasmine Crockett (Texas), Pramila Jayapal (Washington), Ilhan Omar (Minnesota), Ayanna Pressley (Massachusetts) und Rashida Tlaib (Michigan). Die Resolution verfolgt einen intersektionalen Ansatz und will „Ungleichheiten zwischen sich überschneidenden Diskriminierungssystemen, darunter Diskriminierung aufgrund von Rasse, Alter, Sprache, sozioökonomischem Status, körperlicher oder geistiger Fähigkeit, Geschlecht (einschließlich Geschlechtsidentität oder -ausdruck und sexueller Orientierung), indigener Identität, Religion, Ethnie, Staatsangehörigkeit oder Migrationsstatus“ angehen.
Die „feministische Diplomatie“ der Resolution setzt Prioritäten wie Friedensförderung durch nicht-militärische Konfliktlösung und die Entwicklung von Einwanderungspolitiken, die Frauen, Kinder, Menschen aller Geschlechtsidentitäten und indigene Gemeinschaften besonders berücksichtigen. Befürworter argumentieren, dass dieser Ansatz wesentlich ist, um die globalen Menschenrechte zu stärken und lang bestehende Ungleichheiten zu korrigieren.
Trotz der Zusammenarbeit mit fortschrittlichen „Squad“-Mitgliedern präsentiert sich Stevens weiterhin als moderate Stimme in der Politik Michigans. Während ihres Wahlkampfes 2022 betonte sie ihre Fähigkeit, auch republikanische Wähler anzusprechen, und kündigte gegenüber Bridge Michigan an, auch im demokratischen Vorwahlkampf mit einer gemäßigten Plattform zu punkten. Kampagnensprecher Reeves Oyster erklärte: „Haley ist eine der effektivsten Abgeordneten Michigans, konzentriert sich auf niedrigere Kosten, Stärkung der Fertigungsindustrie und Schaffung von Arbeitsplätzen – deshalb zeigen Umfragen, dass sie in beiden Wahlgängen die stärkste Kandidatin ist.“
Das Team von Stevens verweist auch auf aktuelle Gesetzesinitiativen zur Kostensenkung und Förderung der Produktion in Michigan als Beleg für ihren pragmatischen Politikstil. Die Unterstützung der feministischen Resolution bleibt dennoch ein zentrales Diskussionsthema unter den Vorwahlwählern und politischen Beobachtern.
Der Senatswahlkampf 2026 in Michigan: Ein umkämpftes Feld
Das Rennen um die Nachfolge des ausscheidenden Senators Gary Peters (D-Mich.) verspricht sehr umkämpft zu werden. Weitere demokratische Kandidaten sind die Senatorin Mallory McMorrow, der ehemalige Gesundheitsbeamte Dr. Abdul El-Sayed und der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses Joe Tate. Bei den Republikanern treten der frühere Abgeordnete Mike Rogers, Frederick Heurtebise und Kent Benham an. Lydia Christensen kandidiert als Unabhängige.
Mit zunehmender Wahlkampfdynamik rücken Stevens’ progressive Gesetzesinitiativen – einschließlich ihres Eintretens für eine feministische Außenpolitik – weiter in den Mittelpunkt. Die intersektionale Sprache und die Ziele der Resolution könnten bei manchen Demokraten Anklang finden, bieten aber auch Angriffsfläche für Gegner, die Stevens als zu progressiv für das Swing-State Michigan einstufen wollen.
Der Ausgang des Senatsrennens in Michigan dürfte davon abhängen, wie die Wähler die politischen Positionen und Gesetzesbilanzen der Kandidaten bewerten – insbesondere in Fragen von Gleichberechtigung, Außenpolitik und wirtschaftlicher Chancen. Mit einem offenen Sitz und mehreren prominenten Bewerbern wird das Senatsrennen in Michigan bis 2026 genau beobachtet werden.