Veröffentlichungsdatum: 03.06.2025 14:07 / Welt Nachrichten

Harris steht unter Druck wegen Gouverneurskandidatur

Harris steht unter Druck wegen Gouverneurskandidatur

Kalifornische Delegierte stellen Kamala Harris’ politische Attraktivität und Vergangenheit in Frage, während sie eine Kandidatur 2026 erwägt.

Demokratische Delegierte uneins über Harris’ Rückkehr in die Landespolitik

Die Demokraten in Kalifornien sind gespalten über die Möglichkeit, dass Kamala Harris 2026 für das Amt der Gouverneurin kandidiert. Nach ihrer Niederlage gegen Präsident Donald Trump bei der Wahl 2024 wird ihre aktuelle Sichtbarkeit und politische Relevanz in ihrem Heimatstaat hinterfragt.

Bei einer Versammlung von Tausenden kalifornischer Demokraten am Wochenende sprach Harris nur per dreiminütigem Video, während andere offizielle Kandidaten persönlich auftraten. Diese begrenzte Präsenz ließ viele Delegierte an ihrer Bereitschaft zur Rückkehr in ein führendes Landesamt zweifeln.

„Sie war doch schon eine führende Politikerin im Bundesstaat“, sagte Denise Robb aus Pasadena. „Aber sie hat die Präsidentschaftswahl verloren und ist seither fast verschwunden. Wir hören und sehen nichts von ihr.“

Weitere Delegierte äußerten ähnliche Bedenken. Amanda Day aus Merced sagte, ihre frühere Unterstützung für Harris gelte nicht automatisch erneut. „Kalifornien ist eine ganz andere Geschichte“, bemerkte sie in Bezug auf Harris’ Zeit als Generalstaatsanwältin und mögliche Kritik an ihrer Amtsführung.

Zweifel an Wählbarkeit und Nähe zur Elite

Einige Delegierte zweifeln daran, dass Harris beim Arbeitermilieu ankommt. „Die Arbeiterklasse denkt: ‚Da ist sie wieder – unterstützt von den Eliten‘“, sagte Mark Gracyk aus San Diego. Ayo Banjo aus Santa Cruz fügte hinzu: „Ich habe derzeit mehr Fragen als Antworten.“

Seit ihrer Niederlage 2024 trat Harris nur selten öffentlich auf, darunter eine Rede im Mai, in der sie Präsident Trumps Politik kritisierte. Ihre weitgehende Abwesenheit wirft Fragen über ihre politischen Absichten auf. Eine Entscheidung wird für Ende des Sommers erwartet.

Unterdessen wächst das Bewerberfeld: Vizegouverneurin Eleni Kounalakis, Ex-Kongressabgeordnete Katie Porter, Ex-Bürgermeister Antonio Villaraigosa und Ex-Gesundheitsminister Xavier Becerra haben ihre Kandidatur erklärt.

Villaraigosa übte scharfe Kritik an Harris und Becerra und warf beiden vor, an der Vertuschung von Präsident Bidens geistigem Verfall beteiligt gewesen zu sein – gestützt auf Enthüllungen aus dem Buch „Original Sin“. „Sie sollten Verantwortung übernehmen und sich dem Wähler sowie der freien Presse stellen“, sagte Villaraigosa.

Ob Harris letztlich kandidiert, hängt davon ab, ob sie das Vertrauen der Basis zurückgewinnen und sich von kritischen Narrativen lösen kann. Die kommenden Monate werden entscheidend sein.