
Japan erwägt US-Schuldtitel als Druckmittel bei Handelsgesprächen
Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato erklärte am Freitag, dass Japans umfangreiche US-Staatsanleihenbestände – über eine Billion US-Dollar – als strategisches Instrument bei Handelsverhandlungen mit Washington in Betracht gezogen werden könnten. Die Aussage deutet darauf hin, dass Tokio bereit ist, ein breiteres Spektrum an Optionen zu prüfen, wenn es um wirtschaftliche Gespräche mit den USA geht.
Kato betonte, dass der Hauptzweck der US-Schuldtitel darin besteht, im Bedarfsfall über ausreichend Liquidität für Interventionen am Yen-Markt zu verfügen. „Auch wenn der Hauptzweck darin besteht, genügend Liquidität für Yen-Interventionen sicherzustellen, müssen wir in den Verhandlungen alle Karten auf den Tisch legen“, sagte er.
Die Möglichkeit, Japans Status als einer der größten ausländischen Gläubiger der USA als Hebel zu nutzen, bringt eine neue Dimension in die Handelsdiplomatie zwischen beiden Ländern. Kato betonte jedoch auch, dass dies nicht bedeute, dass man dieses Mittel tatsächlich einsetzen werde: „Es könnte eine dieser Karten sein. Ob wir diese Karte tatsächlich spielen, ist jedoch eine andere Frage.“
Japans Bereitschaft, seine Finanzlage als Teil der Handelsstrategie einzubringen, zeigt ein selbstbewussteres Auftreten zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen. Gleichzeitig betont Kato, dass Flexibilität in den Gesprächen weiterhin entscheidend sei.
Während Japan und die Vereinigten Staaten ihre Handelsagenda weiterentwickeln, unterstreicht der Hinweis auf US-Schuldtitel als Verhandlungsinstrument die komplexe gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit. Jegliche Entwicklungen in dieser Hinsicht dürften weltweit aufmerksam verfolgt werden.