
Richter Breyer verhandelt Newsoms Klage gegen Trump
Richter Charles Breyer wird Kaliforniens Klage vorsitzen, in der behauptet wird, Trump habe rechtswidrig die Nationalgarde föderalisiert.
Bundesrichter in Souveränitätsklage Kaliforniens zugewiesen
Richter Charles Breyer, ein hochrangiger Bundesrichter im Northern District of California, wurde mit der Leitung einer Klage beauftragt, die Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom gegen Präsident Donald Trump eingereicht hat. In der Klage wird behauptet, Trump habe Tausende Soldaten der Nationalgarde rechtswidrig unter Bundesbefehl gestellt und damit die verfassungsmäßige Souveränität des Bundesstaates verletzt.
Breyer, ein von Präsident Bill Clinton ernannter Richter, ist der jüngere Bruder des pensionierten Obersten Richters Stephen Breyer. Die Zuteilung erfolgte am Dienstag durch das automatisierte Zufallsverfahren des Gerichts, wie es die offiziellen Regeln des Bezirks vorsehen.
Newsom reichte die Klage Anfang dieser Woche ein und warf Trump darin einen „beispiellosen Machtmissbrauch“ vor. Hintergrund ist der Einsatz der Nationalgarde im Zuge von Protesten und Ausschreitungen in Los Angeles County, die sich gegen Einwanderungspolitiken richteten und teilweise in Gewalt und Sachbeschädigung umschlugen.
In der Klage heißt es, Trumps Einsatz des Militärs ohne Zustimmung des Gouverneurs habe nicht zur Deeskalation beigetragen, sondern das Chaos verschärft. Newsom verwies auf Brandanschläge gegen selbstfahrende Fahrzeuge und Plünderungen als Beleg für die Eskalation durch den Militäreinsatz.
Trump verteidigt Einsatz angesichts wachsender Gewalt
Präsident Trump rechtfertigte die Mobilisierung mit dem Schutz von ICE-Mitarbeitern und Bundesgebäuden. Er verwies auf Berichte, wonach Demonstranten mit Betonflaschen und anderen gefährlichen Gegenständen auf Einsatzkräfte geworfen hätten.
Der Präsident ordnete den Einsatz der Nationalgarde angesichts zunehmender Demonstrationen an. Laut Bundesbeamten war dies durch seine Befugnisse zur Wahrung der öffentlichen Ordnung gedeckt.
Newsoms Klage argumentiert hingegen, dass Trumps Vorgehen verfassungsrechtlich unverhältnismäßig und beispiellos gewesen sei. Die Klage fordert ein Verbot weiterer föderaler Eingriffe ohne Zustimmung des Gouverneurs.
Die Ernennung von Charles Breyer lenkt zusätzliche Aufmerksamkeit auf das Verfahren, da sein Bruder Stephen Breyer fast drei Jahrzehnte am Obersten Gerichtshof diente. Bundesgerichtssprecher betonten jedoch, dass die Zuweisung automatisiert und unbeeinflusst erfolgte.
Breyer übernimmt den Fall inmitten von Spekulationen einiger Republikaner über angebliche Voreingenommenheit von Richtern in Trump-Verfahren. Ähnliche Behauptungen gab es gegen Richter James Boasberg in Washington, D.C., der öffentlich versicherte, dass die Zuweisungen durch ein Computersystem erfolgen.
Das Verfahren vor Richter Breyer wird somit zur Bühne für einen zentralen Streit über exekutive Befugnisse, staatliche Autonomie und den Einsatz militärischer Kräfte bei innerstaatlichen Unruhen.