Veröffentlichungsdatum: 26.05.2025 19:20 / Welt Nachrichten

Landwirte kritisieren MAHA wegen Pestizidpolitik

Landwirte kritisieren MAHA wegen Pestizidpolitik

Landwirte befürchten steigende Kosten durch MAHA-Bericht – Trump-Beamte versichern Unterstützung und Wissenschaftstreue.

Die MAHA-Kommission der Trump-Regierung hat mit ihrem Ziel, chemische Belastungen in Lebensmitteln zu reduzieren, Spannungen mit landwirtschaftlichen Gruppen in den USA ausgelöst. Im Fokus stehen insbesondere weit verbreitete Pestizide. Obwohl MAHA auf die Bekämpfung chronischer Kinderkrankheiten abzielt, befürchten Landwirte Ertragsrückgänge und steigende Lebensmittelpreise.

Präsident Donald Trump stellte den MAHA-Bericht am Donnerstag im Weißen Haus vor, begleitet von Agrarministerin Brooke Rollins und Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. Der Bericht hebt Chemikalien wie Glyphosat und Atrazin hervor, die mit Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht werden. Die Regierung betonte jedoch, dass die Politik wissenschaftsbasiert bleibe und Landwirte nicht gefährden werde.

Landwirte warnen vor wirtschaftlichen Folgen

Landwirtschaftsvertreter zeigten sich besorgt, dass der Bericht politische Maßnahmen auslöst. Elizabeth Burns-Thompson von der Modern Ag Alliance sagte: „Pflanzenschutzmittel sind nicht nur sicher, sondern entscheidend für Ernährungssicherheit, Bezahlbarkeit und den Erhalt von Familienbetrieben.“ Die National Corn Growers Alliance bezeichnete den Bericht als „angstbasiert statt wissenschaftlich fundiert.“

Die Modern Ag Alliance warnte, dass der Wegfall von Glyphosat die Produktionskosten um 150 % erhöhen und Lebensmittelpreise mehr als verdoppeln würde. Als Beispiel wurde Sri Lanka angeführt, wo ein Verbot synthetischer Pestizide zu massiven Ernteausfällen führte.

Trump-Regierung reagiert

Trump versicherte den Landwirten seine Unterstützung: „Wir lieben unsere Landwirte, sie stehen im Zentrum unseres Denkens.“ Rollins bezeichnete die Landwirtschaft als Herzstück der MAHA-Initiative. In einer Erklärung sagte sie: „Wir arbeiten daran, dass unsere Kinder und Familien die gesündesten Lebensmittel konsumieren, die wir produzieren.“

Gesundheitsminister Kennedy betonte im Senat, dass die Regierung keine Maßnahmen ergreifen werde, die die wirtschaftliche Basis der Landwirte gefährden: „Eine Million Landwirte sind auf Glyphosat angewiesen.“

Dennoch beunruhigt die Erwähnung solcher Chemikalien viele Landwirte. Sprecher Kush Desai erklärte, der Bericht sei der erste umfassende staatliche Versuch, die Ursachen der Gesundheitskrise bei Kindern zu analysieren – geleitet vom „Goldstandard der Wissenschaft.“

Ein Balanceakt

Jennifer Galardi von der Heritage Foundation lobte den Versuch der MAHA-Kommission, zwischen Gesundheitsschutz und Agrarinteressen zu balancieren. Gleichzeitig forderte sie mehr Transparenz in der Forschung und Regulierung von Pestiziden.

Galardi schlug vor, sich zunächst auf weniger kontroverse Ziele wie gesunde Ernährung und Bewegung zu konzentrieren. Derweil drängen landwirtschaftliche Verbände darauf, aktiv in die Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden.

Mit dem Start der MAHA-Politik wird deren Einfluss auf die Landwirtschaft genau beobachtet werden. Die Balance zwischen Ernährungssicherheit und Kindergesundheit wird entscheidend für den Erfolg des Programms sein.