Veröffentlichungsdatum: 20.07.2025 20:05 / Welt Nachrichten Alderson Couper Alderson Couper

Musks America Party stößt auf Widerstand bei Republikanern

Musks America Party stößt auf Widerstand bei Republikanern

Elon Musks Gründung der „America Party“ wird von Republikanern und Experten skeptisch betrachtet und unterstreicht Trumps anhaltende Dominanz.

Musk trennt sich von Trump und gründet neue Partei

Elon Musk, milliardenschwerer CEO von SpaceX und Tesla, kündigte am 5. Juli auf X die Gründung der „America Party“ an und versprach, „Ihnen Ihre Freiheit zurückzugeben“. Dieser Schritt markiert einen offenen Bruch mit Präsident Donald Trump und der Republikanischen Partei, nachdem Trump ein umfangreiches Steuer- und Innenpolitikgesetz unterzeichnet hatte, das Musk wegen der Auswirkungen auf das Haushaltsdefizit scharf kritisierte.

Die Spaltung hat die öffentliche Debatte über die Zukunft der Republikanischen Partei und das Interesse an einer dritten politischen Kraft in den USA neu entfacht. Musk, der einst als wichtiger Verbündeter und Geldgeber der Republikaner galt, nannte grundlegende Meinungsverschiedenheiten als Motivation für seine neue politische Bewegung. Im Wahlzyklus 2024 spendete Musk fast 295 Millionen Dollar an republikanische Kandidaten – Experten bezweifeln jedoch, dass finanzieller Einfluss allein politische Durchschlagskraft verleiht.

Strategen und Experten bezweifeln Erfolgsaussichten

Republikanische Strategen machten Musks Vorstoß rasch zunichte. „Elons Versuch wird ins Leere laufen“, erklärte der GOP-Berater Matt Gorman. Kandidaten würden eine Trump-Unterstützung einer Musk-Finanzierung deutlich vorziehen. „Zwischen einer Trump-Unterstützung oder 20 Millionen Dollar Werbegeld von Elon – die Wahl fällt klar auf Trump.“

Die politische Kolumnistin Kristin Tate bekräftigte diese Sicht: „Trump ist derzeit das Herz der Republikanischen Partei.“ Ihrer Ansicht nach ist Musks Projekt zum Scheitern verurteilt, da Trump-Anhänger es als feindlich betrachten und Demokraten Musk ohnehin ablehnen würden. „Musk wäre besser beraten, die Partei von innen heraus zu beeinflussen.“

Einige Analysten wie Professor Alex Keyssar von der Harvard Kennedy School erkennen zwar eine wachsende Unzufriedenheit mit dem Zwei-Parteien-System, sehen aber große Hürden für nationale Erfolge neuer Parteien, etwa wegen restriktiver Wahlgesetze.

Neue Umfragen verdeutlichen diese Problematik: Während 49 % der Amerikaner grundsätzlich für eine dritte Partei offen sind, würden laut einer Quinnipiac-Umfrage nur 23 % eine von Musk gegründete Partei unterstützen. Die Zahlen belegen eine Kluft zwischen Unzufriedenheit mit den bestehenden Parteien und echter Begeisterung für Musk als Alternative.

Trump und die Republikaner bleiben gelassen

Der Bruch zwischen Musk und Trump wurde im Mai offensichtlich, nachdem Musk das Department of Government Efficiency (DOGE) verlassen und sich öffentlich gegen das „big, beautiful bill“ gestellt hatte. Trump selbst wies Musks „America Party“ als aussichtslos zurück: „Dritte Parteien haben nie funktioniert. Er kann seinen Spaß haben, aber ich halte das für lächerlich.“

Beobachter warnen, Musks neue Partei könnte zwar eine kleine Zahl republikanischer Wähler abziehen und als „Spoiler“ bei knappen Wahlen wirken. Doch angesichts von Trumps starker Basis zweifeln Experten daran, dass Musks Bewegung der republikanischen Einheit oder den Wahlchancen ernsthaft schaden wird.

Während die politische Debatte weitergeht, bleibt Trump der zentrale Akteur bei den Republikanern – und selbst prominente Persönlichkeiten wie Musk stoßen mit neuen Parteien auf hohe Hürden.