Veröffentlichungsdatum: 26.05.2025 11:56 / Welt Nachrichten

Oberstes Gericht prüft Trumps Verbot der Geburtsrecht-Staatsbürgerschaft

Oberstes Gericht prüft Trumps Verbot der Geburtsrecht-Staatsbürgerschaft

Das Oberste Gericht der USA prüft Präsident Donald Trumps umstrittene Anordnung zur Abschaffung der Geburtsrecht-Staatsbürgerschaft – unter breiter öffentlicher Besorgnis über die Folgen.

Historisches Staatsbürgerschaftsrecht auf dem Prüfstand

Das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten befasste sich in diesem Monat mit einem Fall im Zusammenhang mit Präsident Donald Trumps Anordnung, die Geburtsrecht-Staatsbürgerschaft für in den USA geborene Kinder nicht-staatenangehöriger Eltern zu beenden. Der Fall gehört zu den bedeutendsten, die das Gericht in letzter Zeit verhandelt hat, und könnte die Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftspolitik der USA grundlegend verändern.

Trumps Anordnung mit dem Titel „Protecting the Meaning and Value of American Citizenship“ wurde am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit unterzeichnet. Sie fordert, dass US-Behörden keine Staatsbürgerschaftsdokumente mehr für Kinder ausstellen, die von illegal eingereisten Eltern oder von Müttern mit temporärem Visum geboren wurden, wenn der Vater kein ständiger Einwohner oder US-Bürger ist.

Humanitäre und rechtliche Bedenken

Kritiker und Menschenrechtsorganisationen warnen vor drastischen humanitären Folgen. Nach Angaben der ACLU werden jährlich rund 150.000 Kinder in den USA von Eltern ohne Staatsbürgerschaft geboren – eine Zahl, die das Ausmaß des möglichen Einflusses verdeutlicht.

Ein Fall betrifft ein indonesisches Paar in New Hampshire, das 2023 eingereist ist und Asyl beantragt hat. Die Frau befindet sich im dritten Schwangerschaftsdrittel. Unter Trumps Anordnung würde ihr Kind als nicht dokumentierter Nicht-Staatsbürger gelten und könnte von medizinischer Versorgung ausgeschlossen sein.

Betroffene Kinder hätten keinen Zugang zu Führerscheinen, bestimmten Arbeitsplätzen oder staatsbürgerlichen Rechten. Über 22 Bundesstaaten und zahlreiche Organisationen haben Klage gegen das Dekret eingereicht und verweisen auf den 14. Verfassungszusatz, der das Geburtsortsprinzip schützt.

Bislang hat kein Gericht das Dekret als verfassungsgemäß eingestuft. Die Entscheidung des Supreme Court könnte amerikanisches Staatsbürgerschaftsrecht langfristig verändern.