Veröffentlichungsdatum: 13.06.2025 20:27 / Welt Nachrichten

Israel greift Irans Atomanlage an

Israel greift Irans Atomanlage an

Israel trifft Irans Anlage in Natanz; NYPD verstärkt Schutz jüdischer Stätten wegen Vergeltungsangst.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu bestätigte am Donnerstag, dass israelische Streitkräfte die Atomanlage Natanz – einen zentralen Ort im iranischen Waffenprogramm – angegriffen haben. Die Operation zielte auf das Herzstück von Irans nuklearen Fähigkeiten und erfolgte laut Netanjahu als Reaktion auf beispiellose Schritte Teherans zur Aufrüstung von angereichertem Uran.

„Iran hat genug hochangereichertes Uran für neun Atombomben produziert“, sagte Netanjahu. „Wir haben das Herz des iranischen Anreicherungsprogramms und das Herz seines Waffenprogramms getroffen.“

Offiziellen Angaben zufolge richtete sich der Angriff auf die zentrale Anreicherungsanlage in Natanz und führende Wissenschaftler, die am iranischen Atomwaffenprogramm beteiligt sind. Das gesamte Ausmaß der Schäden ist noch unbekannt, insbesondere im Hinblick auf die unterirdischen Anlagen, die laut Satellitenbildern nach einer Explosion im Jahr 2020 errichtet wurden, um das Programm zu schützen.

Vergeltung und Eskalation

Als direkte Reaktion startete Iran etwa 100 Drohnen auf israelisches Gebiet. Die israelischen Streitkräfte begannen umgehend mit deren Abfang. Unbestätigte Berichte deuten zudem darauf hin, dass auch der Militärkomplex Parchin erneut getroffen wurde – ein Standort für Nuklearforschung, der bereits in der Vergangenheit beschädigt worden war.

Netanjahu warnte vor weitreichenderen Folgen und betonte, dass Iran seine Atomwaffen an Terrororganisationen weitergeben könnte. „Wir werden nicht zulassen, dass das gefährlichste Regime der Welt die gefährlichsten Waffen der Welt bekommt“, sagte er. „Mit zunehmender Reichweite könnten Irans Raketen den nuklearen Albtraum nach Europa und letztlich in die USA bringen.“

Globale Sicherheitsreaktionen

In New York City erhöhte das NYPD aus Vorsicht die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen und israelischen Einrichtungen. „Aus reiner Vorsicht verstärken wir die Präsenz an jüdischen, israelischen und anderen gefährdeten Orten in der Stadt“, teilte das NYPD mit.

Bürgermeister Eric Adams erklärte, dass die Anti-Terror-Einheit der Polizei die internationale Lage genau beobachte. „Wir erhöhen die Sicherheitsmaßnahmen an Gotteshäusern und israelischen diplomatischen Einrichtungen“, sagte Adams und äußerte seine Hoffnung auf Frieden in der Region. Polizeichefin Jessica Tisch wird ihn bei einer Pressekonferenz begleiten.

Gouverneurin Kathy Hochul teilte mit, dass es derzeit keine glaubwürdigen Bedrohungen gebe, die Sicherheits- und Cyberschutzmaßnahmen jedoch verstärkt wurden. „Mein oberstes Ziel ist die Sicherheit der New Yorker“, sagte sie.

Unterdessen entsandte die US-Marine den Zerstörer USS Thomas Hudner ins östliche Mittelmeer. Ein zweiter Zerstörer sei ebenfalls auf dem Weg, um die Region abzusichern – ähnlich wie bei einem früheren iranischen Raketenangriff im vergangenen Jahr.

Der Community Security Service, der freiwillige Sicherheitsteams in Synagogen unterstützt, rief seine Mitglieder zur Wachsamkeit auf, empfahl die Überprüfung von Protokollen und forderte bei Bedarf verstärkte Polizeipräsenz an.

Die Operation mit dem Namen „Operation Rising Lion“ folgt auf gescheiterte Atomverhandlungen und verschärft die ohnehin angespannte Lage erheblich. In den kommenden Tagen dürfte die internationale Gemeinschaft sowohl militärisch als auch diplomatisch stark gefordert sein.