
Richter prüft Antrag auf Abweisung im Fall Abrego Garcia
Ein Richter in Maryland prüft die Abweisung der Zivilsache des salvadorianischen Migranten Abrego Garcia und beleuchtet damit den Abschiebungskonflikt unter Trump.
Richter in Maryland prüft nächste Schritte im aufsehenerregenden Abschiebungsfall
Ein Bundesgericht in Maryland trat am Montag zusammen, um einen entscheidenden Antrag zur Abweisung der Zivilsache des salvadorianischen Migranten Kilmar Abrego Garcia zu behandeln – ein Fall, der beispielhaft für die andauernden juristischen und politischen Auseinandersetzungen um die US-Einwanderungspolitik steht. Bezirksrichterin Paula Xinis, die von Präsident Obama ernannt wurde, leitete die Anhörung, bei der Anwälte des Justizministeriums und Abrego Garcias Verteidiger Argumente über seine Haft in den USA und den Umgang der Trump-Regierung mit seiner Abschiebung vorbrachten.
Im Mittelpunkt steht die Ausweisung Abrego Garcias aus den Vereinigten Staaten im März – eine Maßnahme, die gegen eine bestehende gerichtliche Anordnung verstieß. Nach der rechtswidrigen Abschiebung reichte seine Familie umgehend Klage gegen die Trump-Regierung ein, woraufhin Richterin Xinis die Regierung anwies, seine Rückführung zu ermöglichen. Der Oberste Gerichtshof bestätigte die Anordnung, doch die Rückführung verzögerte sich drei Monate lang und führte zu einer Reihe angespannter Anhörungen und juristischer Tadel.
Weitere Komplikationen: Strafverfahren und Menschenrechtsfragen
Nach seiner Rückkehr in die USA im Juni wurde Abrego Garcia in Tennessee wegen separater Bundesanklagen im Zusammenhang mit einer Verkehrskontrolle 2022 in Haft genommen. Diese neuen rechtlichen Herausforderungen erschweren die Zivilsache, da Fragen zum Zeitpunkt und Motiv der Ermittlungen sowie zu den Geschworenenverfahren aufkommen.
Während der Anhörung am Montag signalisierte Richterin Xinis, dass ihr Hauptaugenmerk auf dem Antrag der Regierung zur Abweisung der Zivilsache und dem Antrag der Kläger auf Überstellung Abrego Garcias nach Maryland liege. Seine Anwälte beantragten zudem eine Verfügung, die eine erneute Abschiebung ohne vorherige Benachrichtigung untersagt. Sie äußerten die Sorge, dass die Trump-Regierung ihn in ein Drittland abschieben könnte, in dem ihm Verfolgung oder Folter droht, und nannten dabei insbesondere Libyen, Südsudan und Eritrea.
Der Fall erhielt eine neue Dimension durch Abrego Garcias Behauptungen über schwere körperliche und psychische Misshandlungen im salvadorianischen Hochsicherheitsgefängnis CECOT, in dem er Anfang des Jahres festgehalten wurde. Diese Vorwürfe werfen zusätzliche menschenrechtliche Fragen auf, die Richterin Xinis wahrscheinlich berücksichtigen wird.
Inzwischen ist das damit verbundene Strafverfahren in Tennessee weiterhin anhängig. Der dort zuständige Richter ordnete kürzlich an, dass die Trump-Regierung und Bundesbehörden keine öffentlichen Aussagen über Abrego Garcia machen dürfen, die potenzielle Geschworene beeinflussen oder die Fairness des Prozesses gefährden könnten – nachdem die Verteidigung von aufhetzenden Kommentaren durch Beamte sprach.
Richterlicher Frust und anhaltende Rechtsunsicherheit
Frühere Urteile und Kommentare von Richterin Xinis spiegeln die wachsende Frustration über das Vorgehen der Trump-Regierung wider, insbesondere hinsichtlich Verzögerungen und der Einhaltung gerichtlicher Anordnungen. Sie kritisierte offen die Versuche des Justizministeriums, sich auf das Staatsgeheimnis zu berufen, und beschrieb den Mangel an Transparenz als das „Schlagen eines frustrierten und toten Pferdes“.
Während die Rechtsstreitigkeiten parallel vor verschiedenen Gerichten ausgetragen werden, steht der Fall Abrego Garcia stellvertretend für umfassendere Debatten über Exekutivgewalt, rechtsstaatliche Verfahren und die Rechte von Migranten im US-Rechtssystem. Die bevorstehende Entscheidung von Richterin Xinis über den Abweisungsantrag dürfte erhebliche Auswirkungen auf die unmittelbaren Parteien und die laufende nationale Debatte über Einwanderungskontrolle und richterliche Aufsicht haben.