
Richter setzt entlassene CPSC-Mitglieder wieder ein
Ein von Biden ernannter Richter entschied, dass Trump drei CPSC-Mitglieder unrechtmäßig entlassen hat und entfachte damit erneut die Debatte über die Unabhängigkeit von Behörden.
Bundesgericht weist Trumps Entlassungen bei Verbraucherschutzbehörde zurück
Ein Bundesrichter in Maryland hat am Freitag Präsident Donald Trumps Versuch blockiert, drei demokratische Mitglieder der US-Verbraucherschutzkommission (CPSC) zu entlassen, und ihre sofortige Wiedereinsetzung angeordnet. Das Urteil ist ein weiterer Schritt in den laufenden Rechtsstreitigkeiten über die Grenzen der präsidentiellen Befugnisse gegenüber unabhängigen Bundesbehörden.
US-Bezirksrichter Matthew Maddox, der von Präsident Joe Biden ernannt wurde, stellte sich auf die Seite der Kommissionsmitglieder Mary Boyle, Alexander Hoehn-Saric und Richard Trumka Jr. und entschied, dass ihre Entlassungen unrechtmäßig waren. Maddox betonte in seiner Entscheidung, dass die Struktur und die gesetzlichen Schutzmechanismen der fünfköpfigen CPSC mit gestaffelten Amtszeiten Trumps Exekutivbefugnisse gemäß Artikel II der Verfassung nicht verletzen.
Die Entscheidung fällt kurz nach dem Urteil des Obersten Gerichtshofs, das die Entlassung von Mitgliedern anderer Bundesbehörden wie des National Labor Relations Board (NLRB) und des Merit Systems Protection Board (MSPB) durch Trump vorläufig bestätigte. In diesen Fällen stimmte das Gericht mit 6:3 Stimmen für die Entlassungen, während die Verfahren in unteren Instanzen weiterliefen.
Richter Maddox unterschied jedoch den CPSC-Fall von diesen Präzedenzfällen, da die Trump-Regierung keine Beweise für Fehlverhalten, Vernachlässigung oder Pflichtverletzungen vorgelegt habe – Voraussetzungen, die laut Gesetz erforderlich sind, um von Senat bestätigte Mitglieder der CPSC zu entlassen. „Das Gericht stellt keinen verfassungsrechtlichen Mangel in der gesetzlichen Einschränkung der Entlassung der Kläger fest, und ihre angebliche Amtsenthebung war rechtswidrig“, schrieb Maddox.
Das Urteil ordnet die Wiedereinsetzung aller drei Mitglieder an und weist den Antrag der Trump-Regierung auf Bestätigung der Entlassungen zurück. Maddox gewährte eine Erklärung und eine einstweilige Verfügung, damit die Kommissionsmitglieder ihre offiziellen Aufgaben wieder aufnehmen können – es sei denn, ein Berufungsgericht hebt die Entscheidung auf.
Rechtlicher Konflikt um Kontrolle über unabhängige Behörden
Der Fall ist Teil einer breiteren juristischen Auseinandersetzung über die Befugnisse des Präsidenten, Beamte unabhängiger Regulierungsbehörden zu entlassen. Im Zentrum steht das Urteil „Humphrey’s Executor“ aus dem Jahr 1935, das dem Präsidenten enge Grenzen bei der Entlassung solcher Mitglieder ohne triftigen Grund setzt.
Richter Maddox verwies auf die Unsicherheit in ähnlichen Verfahren, bei denen entlassene Mitglieder vorübergehend wieder eingesetzt wurden, nur um später erneut abberufen zu werden. Dies sei ein Grund für die nun erlassene dauerhafte einstweilige Verfügung. „Es hätte zu Störungen kommen können, wenn die Kläger während des vorläufigen Verfahrens wieder eingesetzt worden wären und später die endgültige Entscheidung anders ausgefallen wäre“, schrieb Maddox. „Da das Gericht nun endgültige einstweilige Maßnahmen anordnet, besteht dieses Risiko nicht mehr.“
Das Urteil sorgt dafür, dass die drei Demokraten ihre Posten in der CPSC wieder einnehmen – zumindest bis eine höhere Instanz über die Angelegenheit entscheidet. Es eröffnet zudem neue rechtliche Debatten über das Verhältnis zwischen Exekutivgewalt und der Unabhängigkeit föderaler Institutionen.