
Sanders kritisiert Trumps Iran-Angriffe als verfassungswidrig
Bernie Sanders verurteilt Trumps Angriffe auf den Iran bei einer Kundgebung in Oklahoma als verfassungswidrig; das Publikum fordert ein Ende der US-Militärinterventionen.
Sanders und Unterstützer reagieren live auf US-Luftangriffe
Senator Bernie Sanders aus Vermont hielt am Samstagabend eine Rede auf der „Fighting Oligarchy“-Kundgebung in Tulsa, Oklahoma, als die Nachricht eintraf, dass Präsident Donald Trump erfolgreiche Luftangriffe auf drei iranische Atomanlagen angeordnet hatte. Während Sanders sprach, überreichte ihm ein Mitarbeiter Trumps Erklärung, die der Senator dem Publikum laut vorlas. Trumps Botschaft meldete den Abschluss der Angriffe auf Fordow, Natanz und Isfahan und erklärte die Mission für erfolgreich: „Alle Flugzeuge befinden sich nun außerhalb des iranischen Luftraums.“
Das Publikum in Tulsa reagierte sofort und rief: „Keine weiteren Kriege!“, während Sanders bei der Verkündung den Kopf schüttelte. In seiner Ansprache nannte Sanders den Angriff sowohl „alarmierend“ als auch „völlig verfassungswidrig“. Nachdrücklich betonte er: „Ihr alle wisst, dass nur der US-Kongress dieses Land in den Krieg führen kann. Der Präsident hat nicht das Recht dazu.“
Sanders’ Bemerkungen spiegelten die parteiübergreifende Kritik im Kongress wider, wo eine War Powers Resolution eingebracht wurde, um unbefugte Militäreinsätze gegen den Iran zu verhindern. Die Resolution soll sicherstellen, dass ein Einsatz der US-Streitkräfte nur mit einer formellen Kriegserklärung oder spezifischer Genehmigung des Kongresses erfolgen darf. Sanders erinnerte das Publikum: „Die amerikanische Bevölkerung will keinen weiteren Krieg, keinen weiteren Tod! Vielleicht wäre es sinnvoll, uns auf die Probleme in Oklahoma und Vermont zu konzentrieren, anstatt uns in einen weiteren Krieg zu verwickeln, den das amerikanische Volk nicht will.“
Appell für nationale Prioritäten und Graswurzelbewegung
Der Senator forderte seine Anhänger auf, die Hoffnung auf eine bessere Richtung nicht aufzugeben: „Was wir in Vermont und Oklahoma, in Texas und im ganzen Land tun müssen, ist aufzustehen und zurückzuschlagen und ihnen zu sagen: Das ist unser Land!“ Sanders hat sich stets gegen eine US-Militärbeteiligung an Israels Konflikt mit dem Iran ausgesprochen. Bereits in der Vorwoche erklärte er in sozialen Medien: „Netanjahu ist nicht der Präsident der Vereinigten Staaten. Er sollte nicht die US-Außen- und Militärpolitik bestimmen. Wenn das Volk Israels seine Entscheidung unterstützt, einen Krieg mit dem Iran zu beginnen, ist das ihre Sache und ihr Krieg. Die USA dürfen daran nicht beteiligt sein.“
Sanders' Kritik richtet sich auch gegen die breitere Militärstrategie von Premierminister Benjamin Netanjahu, insbesondere im Hinblick auf Gaza, die er als wiederholte Verstöße gegen das Völkerrecht bezeichnete. Auf der Kundgebung am Samstag – Teil von Sanders' „Fighting Oligarchy“-Tour im Süden – bekräftigte er, dass der Fokus auf der Lösung dringender nationaler Probleme und nicht auf neuen ausländischen Konflikten liegen sollte.
Die Tour, die darauf abzielt, Wähler in traditionell republikanischen Bezirken zu mobilisieren, bringt weitere prominente Demokraten wie Greg Casar und den ehemaligen Abgeordneten Beto O’Rourke auf die Bühne; zusätzliche Veranstaltungen sind in Texas und Louisiana geplant. Sanders' Botschaft an der Basis und seine unmittelbare Reaktion auf den Iran-Angriff unterstrichen die tiefen Meinungsverschiedenheiten über US-Militäreinsätze und die wachsende Forderung nach einer stärkeren Kongresskontrolle über Entscheidungen von Krieg und Frieden.