Veröffentlichungsdatum: 10.07.2025 22:05 / Welt Nachrichten Shane Hannety Shane Hannety

US-Justizministerium ermittelt gegen geschlechtsangleichende Eingriffe bei Minderjährigen

US-Justizministerium ermittelt gegen geschlechtsangleichende Eingriffe bei Minderjährigen

Das US-Justizministerium hat über 20 Ärzte und Kliniken im Rahmen einer landesweiten Untersuchung zu geschlechtsangleichenden Eingriffen bei Minderjährigen und Gesundheitsbetrug vorgeladen.

Justizministerium untersucht Ärzte und Kliniken wegen Eingriffen an Minderjährigen

Das US-Justizministerium hat Vorladungen an mehr als 20 Ärzte und Kliniken verschickt, die an geschlechtsangleichenden Eingriffen bei Minderjährigen beteiligt sind. Damit verschärft sich eine landesweit viel beachtete Untersuchung zu geschlechtsangleichenden Behandlungen von Kindern. Die am Mittwoch bekanntgegebene Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Bundesinitiative zur Überprüfung der Praktiken und Aussagen im Zusammenhang mit geschlechtsbezogenen Behandlungen in der Kinder- und Jugendmedizin.

Justizministerin Pamela Bondi erklärte, das DOJ ermittle wegen möglichem Gesundheitsbetrug, Falschaussagen und weiteren Verstößen im Zusammenhang mit diesen Eingriffen. „Mediziner und Organisationen, die Kinder im Dienste einer verdrehten Ideologie verstümmelt haben, werden von diesem Justizministerium zur Rechenschaft gezogen“, erklärte Bondi schriftlich. Das Ministerium nannte keine Namen oder Einrichtungen, die im Rahmen der laufenden Untersuchung vorgeladen wurden.

Diese Maßnahme folgt auf ein Memo von Bondi im April, in dem alle US-Staatsanwälte angewiesen wurden, mutmaßliche Fälle von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM), die unter dem Begriff „geschlechtsangleichende Versorgung“ durchgeführt werden, aktiv zu untersuchen und entsprechende Straftaten mit aller Konsequenz zu verfolgen. Bondi beauftragte zudem die Verbraucherschutzabteilung der Zivilabteilung des DOJ mit der Untersuchung von Herstellern und Vertreibern, die möglicherweise irreführende Aussagen über Pubertätsblocker, Sexualhormone oder andere Medikamente im Zusammenhang mit geschlechtsangleichenden Behandlungen von Kindern gemacht haben.

Bundespolitik und aktuelles Urteil des Supreme Court

Die Untersuchung folgt auf einen bedeutenden politischen Kurswechsel unter Präsident Donald Trump. In den ersten Tagen seiner zweiten Amtszeit erließ Trump eine Durchführungsverordnung, die es der Bundesregierung verbietet, geschlechtsangleichende Eingriffe bei Kindern zu finanzieren, zu fördern, zu unterstützen oder zu ermöglichen. Die Anordnung verpflichtete die Regierung zudem, alle bestehenden Gesetze, die solche medizinischen Eingriffe bei Minderjährigen verbieten oder einschränken, strikt durchzusetzen.

„Heute verstümmeln und sterilisieren Mediziner im ganzen Land eine wachsende Zahl leicht beeinflussbarer Kinder unter dem radikalen und falschen Anspruch, Erwachsene könnten das Geschlecht eines Kindes durch eine Reihe unumkehrbarer medizinischer Eingriffe ändern“, heißt es in der Verordnung. „Dieser gefährliche Trend wird einen Makel in der Geschichte unserer Nation hinterlassen, und er muss beendet werden.“

Zur Unterstützung der Bundesregierung entschied der Oberste Gerichtshof der USA im Juni mit 6:3 Stimmen, dass ein Gesetz in Tennessee, das bestimmte medizinische Behandlungen für Transgender-Jugendliche verbietet, nicht diskriminierend ist. Das Urteil könnte Präzedenzwirkung für laufende Rechtsstreitigkeiten in anderen Bundesstaaten haben, die ähnliche Verbote prüfen oder bereits umgesetzt haben.

Weitreichende Auswirkungen auf Medizin und Politik

Die jüngsten Maßnahmen des DOJ deuten auf einen verschärften Umgang mit geschlechtsangleichender Versorgung bei Minderjährigen auf Bundesebene hin. Die Vorladungen und laufenden Untersuchungen dürften erhebliche Folgen für Ärzte, Kliniken und Pharmaunternehmen in der Kinder- und Jugendmedizin haben. Befürworter sehen das harte Vorgehen als notwendig an, um schutzbedürftige Kinder vor unumkehrbaren Eingriffen zu bewahren, Kritiker hingegen warnen vor eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung für trans Jugendliche und erhöhten rechtlichen Risiken für Fachpersonal.

Während die rechtlichen und politischen Auseinandersetzungen um geschlechtsangleichende Behandlungen von Minderjährigen weiter zunehmen, dürften die Ergebnisse der DOJ-Ermittlungen und einschlägiger Gerichtsverfahren die Zukunft der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Bürgerrechte in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.