
USA drängen Iran auf Atomabkommen
Das Weiße Haus fordert Iran zur Annahme eines neuen Atomabkommens auf, nachdem die IAEA einen Anstieg des angereicherten Urans meldet.
Anstieg der Urananreicherung führt zu diplomatischem Druck
Das Weiße Haus hat den Iran aufgefordert, ein neues Atomabkommen anzunehmen, nachdem ein alarmierender Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) veröffentlicht wurde. Die IAEO erklärte, dass der iranische Bestand an bis zu 60 % angereichertem Uran bis zum 17. Mai auf 900,8 Pfund angestiegen sei – ein Anstieg von fast 50 % gegenüber den 605,8 Pfund im Februar.
Pressesprecherin Karoline Leavitt betonte die Dringlichkeit der Lage. „Präsident Trump hat klar gemacht, dass der Iran niemals eine Atombombe besitzen darf“, sagte sie. „Sondergesandter Steve Witkoff hat dem iranischen Regime einen detaillierten und akzeptablen Vorschlag übermittelt. Es liegt in ihrem besten Interesse, ihn anzunehmen.“
Die IAEO stellte fest, dass der Iran das einzige Nicht-Atomwaffenland sei, das solch hochangereichertes Material produziere – ein „ernstes Anliegen“. Laut IAEO würden 92 Pfund dieses Materials ausreichen, um bei weiterer Anreicherung eine Atombombe herzustellen.
Internationale Reaktionen und regionale Diplomatie
Der Iran behauptet, sein Atomprogramm diene ausschließlich friedlichen Zwecken. US-Geheimdienste hingegen meinen, dass der Iran Schritte unternommen habe, die ihn näher an die Herstellung einer nuklearen Waffe bringen. Das iranische Außenministerium kritisierte den IAEO-Bericht als „voreingenommen“ und „unprofessionell“.
Außenminister Abbas Araghchi äußerte auf X Zweifel an einer baldigen Einigung. Er betonte die Bereitschaft zu einer diplomatischen Lösung, forderte jedoch die vollständige Aufhebung der Sanktionen und das Recht auf Urananreicherung.
Als Teil einer regionalen Initiative überbrachte der omanische Außenminister Badr al-Busaidi am Samstag den offiziellen Vorschlag der Trump-Regierung in Teheran. Dieser sieht vor, dass der Iran die Urananreicherung einstellt und einem regionalen Konsortium mit den USA, Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten zur zivilen Nutzung der Kernenergie beitritt.
Auch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu äußerte sich ungewöhnlich an einem Samstag und bezeichnete den IAEO-Bericht als „ernst“. Der Bericht zeige klar, dass das iranische Programm nicht zivil sei, so sein Büro. Die internationale Gemeinschaft müsse nun handeln, um den Iran zu stoppen.