
Außenministerium leitet nach Gerichtsentscheid Massenentlassungen ein
Fast 2.000 Mitarbeiter des US-Außenministeriums stehen vor Entlassungen, da Trumps Personalabbau nach der Zustimmung des Supreme Court umgesetzt wird.
Oberster Gerichtshof ermöglicht umfassenden Personalabbau
Das US-Außenministerium kündigte am Donnerstag an, dass in Kürze Massenentlassungen etwa 1.800 Mitarbeiter betreffen werden. Dies folgt auf ein Urteil des Supreme Court, das den Weg für die Pläne der Trump-Regierung frei macht, die Bundesbelegschaft erheblich zu verkleinern. Es handelt sich um eine der größten Reorganisationen der Behörde in der jüngeren Geschichte und signalisiert eine neue Phase in Präsident Donald Trumps Streben nach Effizienz im Staatsdienst.
Sprecherin des Außenministeriums Tammy Bruce erklärte gegenüber Journalisten, die Behörde werde schnell handeln, wobei die Entlassungen und Umstrukturierungen bereits in wenigen Tagen beginnen sollen. „Das wird keine lange Wartezeit sein, weder für die Mitarbeiter hier im Gebäude noch für Amerikaner im In- und Ausland – es wird schnell gehen“, sagte Bruce. Sie betonte, dass die bisherigen Verzögerungen auf gerichtliche Interventionen und nicht auf Zögern der Behörde zurückzuführen seien. „Es gab eine Verzögerung – nicht in unserem Interesse, sondern wegen der Gerichte“, so Bruce.
Reformplan soll Behörde verschlanken und modernisieren
Der Reorganisationsplan wurde erstmals im April von Außenminister Marco Rubio vorgestellt. Ziel ist die Abschaffung von Funktionen und Abteilungen, die als überflüssig gelten. Präsident Trump hatte den Prozess im Februar mit einer Anordnung formell eingeleitet und Rubio beauftragt, den Auslandsdienst zu reformieren und sicherzustellen, dass seine Außenpolitik „getreu“ umgesetzt wird. Der Plan, der im Mai dem Kongress vorgelegt wurde, sah die Streichung von etwa 1.800 Stellen der 18.000 Mitarbeiter umfassenden Inlandsbelegschaft vor, zusätzlich zu 1.575 Angestellten, die sich für einen späteren Austritt entschieden hatten.
Michael Rigas, stellvertretender Sekretär für Management und Ressourcen, teilte den Beschäftigten die Nachricht am Donnerstag per E-Mail mit und dankte ihnen für ihren Einsatz. „Zunächst möchten wir ihnen für ihre Hingabe und ihren Dienst an den Vereinigten Staaten danken“, schrieb Rigas. Er unterstrich, dass die Behörde alle Anstrengungen unternommen habe, die ausscheidenden Mitarbeiter zu unterstützen, einschließlich freiwilliger Ausstiegsprogramme. Rigas ergänzte: „Im Namen der Behördenleitung danken wir Ihnen für Ihre harte Arbeit bei der Umsetzung dieser Reorganisation und für Ihr Engagement zur Förderung der US-Interessen weltweit.“
Der Plan legte nicht im Detail fest, wie viele Entlassungen aus dem zivilen oder diplomatischen Dienst stammen werden, erläuterte jedoch, dass mehr als 300 der 734 Abteilungen und Büros der Behörde zusammengelegt oder gestrichen werden. Nach Benachrichtigung der betroffenen Mitarbeiter soll die finale Phase der Reorganisation mit Fokus auf „ergebnisorientierte Diplomatie“ beginnen – die ersten Kündigungen könnten schon am Freitag ausgesprochen werden.
Juristische Auseinandersetzungen und Ausblick
Die Entscheidung des Supreme Court hob ein Urteil von Bundesrichterin Susan Illston aus dem Mai auf, das die Trump-Regierung vorübergehend daran gehindert hatte, die Reformen durchzusetzen. Illstons ursprüngliches Urteil war auf Klagen von Gewerkschaften und Interessenverbänden zurückzuführen, die argumentierten, der Präsident überschreite mit seinem Erlass seine Befugnisse und gefährde den Schutz des öffentlichen Dienstes. Während eine nachfolgende gerichtliche Anordnung klären sollte, ob die Regierung ihre Gründe für die Entlassungen öffentlich darlegen muss, lehnte Bruce einen Kommentar ab, ob dies die Umsetzung verzögern könnte.
Bruce betonte, die Notwendigkeit zur Anpassung: „Wenn etwas zu groß ist, um effizient zu arbeiten, zu bürokratisch, um tatsächlich Projekte umzusetzen, dann muss sich das ändern.“ Die Regierung argumentiert, dass eine Verschlankung des Außenministeriums die Bürokratie reduzieren und die Effizienz steigern soll – im Einklang mit Trumps umfassenderer Regierungsreform.
Während das Ministerium mit der Umsetzung fortfährt, warten betroffene Mitarbeiter auf ihre Benachrichtigung, und die Folgen für die amerikanische Diplomatie sowie die Effizienz der Verwaltung bleiben umstritten. Die Neuausrichtung des Außenministeriums markiert einen tiefgreifenden Wandel und könnte als Präzedenzfall für weitere Reformen im Bundesdienst dienen.