Veröffentlichungsdatum: 22.05.2025 22:11 / Welt Nachrichten

Bundesuntersuchung zu Zulassungen an Elite-Schule in Virginia

Bundesuntersuchung zu Zulassungen an Elite-Schule in Virginia

Die Trump-Regierung untersucht die Zulassungspolitik einer Elite-Schule in Virginia wegen angeblicher Diskriminierung asiatischer Schüler.

Bundesbehörden untersuchen TJ-Zulassung nach Ermittlungen des Staates

Das US-Bildungsministerium hat eine Untersuchung der Zulassungsverfahren an der Thomas Jefferson High School for Science and Technology (TJHSST) eingeleitet – einer der renommiertesten öffentlichen Schulen des Landes. Anlass ist das Ergebnis einer Untersuchung von Virginias Generalstaatsanwalt Jason Miyares, wonach das Fairfax County Public Schools (FCPS)-System durch neue Zulassungskriterien asiatisch-amerikanische Bewerber benachteilige.

„Der Schulrat von Fairfax County wollte eindeutig die Chancen asiatischer Schüler verringern – und genau das ist geschehen“, sagte Miyares. „Diese Schüler sind keine Statistiken. Sie sind Kinder, Nachbarn, Klassenkameraden und Bürger, die den gleichen rechtlichen Schutz verdienen.“

Im Zentrum der Kontroverse steht eine Reform von 2020, die standardisierte Tests und Anmeldegebühren abschaffte und stattdessen ein ganzheitliches Bewertungsverfahren einführte. Dabei wurden soziale und geografische Faktoren berücksichtigt und Plätze für Schüler aus allen Mittelschulen des Bezirks reserviert.

Kritiker behaupten jedoch, die Änderungen hätten gezielt asiatische Schüler benachteiligt. Eine Gruppe von Eltern klagte – zunächst mit Erfolg. Doch ein Berufungsgericht hob das Urteil auf, und der Supreme Court weigerte sich, den Fall zu prüfen. Die konservativen Richter Clarence Thomas und Samuel Alito warnten vor möglichen Folgen für ähnliche Politik landesweit.

Generalstaatsanwalt und Bund werfen gezielte Benachteiligung vor

Nach Angaben von Miyares sank der Anteil asiatischer Schüler an TJHSST nach Einführung der neuen Regeln innerhalb eines Jahres von über 65 % auf 46 %. Interne Dokumente zeigten, dass der Schulrat bewusst Vorschläge durchging, um ein gewünschtes „rassisches Gleichgewicht“ zu erreichen. „In einem Nullsummenspiel wie der Schulzulassung bedeutete dies automatisch weniger Plätze für asiatische Schüler“, hieß es.

Das Justizministerium erklärte, es werde mit dem Bildungsministerium zusammenarbeiten, um zu prüfen, ob ein Verstoß gegen Titel VI des Bürgerrechtsgesetzes vorliegt, das Diskriminierung in bundesgeförderten Programmen untersagt. Die Trump-Regierung hat angekündigt, sogenannte Diversity-Programme verstärkt auf rechtliche Probleme hin zu überprüfen.

Das Fairfax County Public Schools-System wies die Vorwürfe zurück: „Ein Bundesberufungsgericht hat bereits entschieden, dass es keine Grundlage für die Behauptung gibt, unsere Zulassungspolitik sei diskriminierend“, hieß es in einer Stellungnahme. Man werde die Unterlagen des Generalstaatsanwalts prüfen und in Kürze ausführlicher Stellung nehmen.

Obwohl die Gerichte bisher zugunsten der Schule entschieden haben, signalisiert die Untersuchung auf Bundesebene einen neuen Prüfungsabschnitt, der Auswirkungen auf ähnliche Aufnahmeverfahren im ganzen Land haben könnte.