Veröffentlichungsdatum: 07.07.2025 21:32 / Welt Nachrichten Jonathon Swaine Jonathon Swaine

DOJ-Memo: Epstein starb durch Suizid, keine Kundenliste gefunden

DOJ-Memo: Epstein starb durch Suizid, keine Kundenliste gefunden

Ein DOJ-Memo kommt zu dem Schluss, dass Jeffrey Epstein durch Suizid starb und keine Kundenliste oder umfassende Erpressungsoperation existiert.

DOJ-Memo thematisiert Epsteins Tod und angebliche Kundenliste

Ein kürzlich veröffentlichtes Memo des Justizministeriums (DOJ) und des FBI stellt fest, dass Jeffrey Epstein durch Suizid starb und keine Kundenliste existiert, die ihn mit der Ausbeutung anderer in Verbindung bringt. Das interne, von Bundesbehörden geprüfte Dokument stellt fest: "Diese systematische Überprüfung ergab keine belastende ‘Kundenliste’. Es wurden auch keine glaubwürdigen Beweise gefunden, dass Epstein prominente Personen erpresst hat." Das DOJ betonte, dass die Ermittler keine ausreichenden Gründe fanden, um Anklage gegen nicht angeklagte Dritte zu erheben.

Das Memo nimmt direkten Bezug auf öffentliche Spekulationen über eine solche Liste. Im Februar hatte Generalstaatsanwältin Pamela Bondi in einem Fernsehinterview angedeutet, dass eine Kundenliste "auf meinem Schreibtisch liegt", nach einer Anweisung von Präsident Trump. In aktuellen Pressegesprächen klärten Beamte des Weißen Hauses jedoch, dass Bondis Bemerkung sich auf sämtliche Unterlagen zu Epsteins Straftaten bezog und nicht auf eine spezifische Kundenliste.

Untersuchung bestätigt Suizid, kein Fremdverschulden

Das DOJ-Memo bekräftigt auch die offizielle Feststellung, dass Epsteins Tod 2019 im Metropolitan Correctional Center in New York ein Suizid war. "Nach einer gründlichen Untersuchung kamen FBI-Ermittler zu dem Schluss, dass Jeffrey Epstein am 10. August 2019 in seiner Zelle im Metropolitan Correctional Center in New York Selbstmord beging," heißt es in dem Dokument.

Dieses Ergebnis entspricht den früheren Feststellungen des New Yorker Büros des Chief Medical Examiner, der Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von New York und des DOJ Inspector General. Vom FBI ausgewertete Sicherheitsaufnahmen bestätigten zudem, dass zwischen 22:40 Uhr am 9. August 2019 und 6:30 Uhr am nächsten Morgen niemand die Etage der Special Housing Unit betrat, in der sich Epsteins Zelle befand.

Epstein war zuvor unter Suizidbeobachtung gestellt worden, nachdem er mit Verletzungen in seiner Zelle gefunden wurde, wurde aber wenige Tage vor seinem Tod aus der Suizidüberwachung entlassen. Überwachungsvideos des DOJ zeigten den Bereich vor seiner Zelle, erfassten jedoch nicht, wie er die Zelle um 22:40 Uhr betrat. Der Bericht des Inspector General 2023 betonte, dass jeder, der die Etage betreten hätte, von den Kameras erfasst worden wäre.

Keine Hinweise auf ein größeres Netzwerk

Epstein, der 2008 wegen Anwerbung einer Minderjährigen zur Prostitution schuldig gesprochen wurde und 2019 erneut wegen mutmaßlicher Ausbeutung von mehr als 250 minderjährigen Mädchen festgenommen wurde, war mit prominenten Persönlichkeiten aus Politik und Königshäusern verbunden. 2022 wurde Ghislaine Maxwell zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil sie Minderjährige für Epstein beschafft hatte. Die DOJ-Mitteilung zu ihrem Urteil erwähnte jedoch kein breiteres von Epstein selbst betriebenes Netzwerk.

Weitere Anfragen an das DOJ und FBI bezüglich des Memos wurden bislang nicht beantwortet. Das DOJ bekräftigt, dass die Ermittlungen mit allen bisherigen Erkenntnissen übereinstimmen und man weiterhin entschlossen sei, Verantwortliche für Ausbeutung und Missbrauch strafrechtlich zu verfolgen.