Veröffentlichungsdatum: 21.05.2025 12:47 / Welt Nachrichten

DOJ zahlt 5 Mio. Dollar im Fall Babbitt

DOJ zahlt 5 Mio. Dollar im Fall Babbitt

Das Justizministerium zahlt 5 Millionen Dollar an die Familie von Ashli Babbitt, obwohl der Beamte entlastet wurde.

Vergleich im aufsehenerregenden Todesfall bei Kapitol-Sturm

Das US-Justizministerium hat sich grundsätzlich bereit erklärt, der Familie von Ashli Babbitt, der Luftwaffenveteranin, die am 6. Januar 2021 beim Sturm auf das Kapitol erschossen wurde, 5 Millionen Dollar zu zahlen. Die Einigung wurde am Freitag während einer Gerichtsanhörung bekannt gegeben und folgt auf eine Klage über 30 Millionen Dollar, die von Babbitts Nachlass im vergangenen Jahr eingereicht wurde.

Vertreter des Justizministeriums und der Familie Babbitt teilten dem Gericht mit, dass eine vorläufige Einigung erzielt worden sei. Weitere Einzelheiten wurden noch nicht veröffentlicht, da der Vergleich noch formell genehmigt werden muss.

Babbitt gehörte zu einer Gruppe von Anhängern von Präsident Donald Trump, die am Tag der Zertifizierung von Joe Bidens Wahlsieg das Kapitol stürmten. Sie wurde erschossen, als sie versuchte, durch ein zerbrochenes Fenster in einer barrikadierten Tür vor der Speaker's Lobby zu klettern – einem gesicherten Bereich in der Nähe des Repräsentantenhauses.

Aufnahmen in sozialen Medien zeigen, wie Babbitt, mit einer Trump-Flagge und einem Rucksack mit Sternen und Streifen, versucht durch die Öffnung zu steigen, als ein Schuss fällt. Sie fällt zurück, Helfer versuchen sie aufzurichten, doch sie stirbt später im Krankenhaus.

Der verantwortliche Beamte der Kapitolpolizei wurde später von der Staatsanwaltschaft und seiner eigenen Behörde entlastet. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass die Schüsse in Notwehr und zum Schutz von Kongressmitgliedern abgegeben wurden.

Polizeichef kritisiert Einigung scharf

Obwohl der Beamte rechtlich entlastet wurde, kritisierte J. Thomas Manger, Chef der Kapitolpolizei, die Einigung scharf. In einer internen Mitteilung sprach er von einem gefährlichen Signal an Polizeibeamte im ganzen Land.

„2021 erklärte das DOJ, dass es keine Beweise für ein Fehlverhalten gab. Der Schuss wurde als gerechtfertigt eingestuft“, so Manger. „Diese Einigung sendet ein erschreckendes Signal an Einsatzkräfte – insbesondere solche mit Schutzauftrag.“

Auch wenn solche Vergleiche keine Schuld eingestehen, dürfte die Einigung die öffentliche und politische Debatte um den 6. Januar und den Einsatz tödlicher Gewalt neu entfachen.

Babbitts Ehemann, Aaron Babbitt, hatte behauptet, der Tod seiner Frau sei politisch motiviert und unbegrĂĽndet gewesen. Er hatte die Klage im Namen des Nachlasses eingereicht.

Die finale Genehmigung durch das Gericht steht noch aus. Weitere Stellungnahmen wurden nach der Anhörung am Freitag nicht veröffentlicht.