
Duffy warnt Bundesstaaten: ICE-Kooperation als Förderbedingung
Duffy warnt Bundesstaaten: Ohne ICE-Kooperation droht Verlust von Bundesmitteln, während Trump Massendeportationen ausweitet.
Bundesmittel an ICE-Kooperation geknüpft – Ausweitung der Abschiebungen
Verkehrsminister Sean Duffy hat Bundesstaaten und Städte, die nicht mit der Einwanderungsbehörde ICE kooperieren, eindringlich davor gewarnt, dass sie mit dem Entzug von Bundesmitteln für Infrastrukturprojekte rechnen müssen. Duffys Botschaft kommt zu einem Zeitpunkt, an dem in großen Städten wie Los Angeles weiterhin gewaltsame Proteste und Schäden an der Infrastruktur auftreten, während Präsident Donald Trump die größte Massendeportation in der US-Geschichte vorantreibt.
Am Montag erklärte Duffy: „Das US-Verkehrsministerium wird keine Bundesmittel an Staaten vergeben, die sich der bundesstaatlichen Einwanderungspolitik widersetzen. Und an Städte, die zulassen, dass Randalierer die Verkehrsinfrastruktur zerstören – erwartet keinen Cent vom Verkehrsministerium. Folgt dem Gesetz oder verliert die Förderung.“ Damit macht die Regierung klar, dass Fördermittel künftig direkt an die Einhaltung der Bundesgesetze und an die Kooperation mit den Vollzugsbehörden gebunden werden sollen.
Im Mittelpunkt des Konflikts steht Kalifornien. Gouverneur Gavin Newsom steht weiterhin im Streit mit der Regierung über die Einbeziehung der Nationalgarde des Bundesstaats und die anhaltenden Unruhen in Los Angeles. Duffy richtet seine Kritik besonders an Kalifornien und andere sogenannte „abtrünnige“ Bundesstaaten und stellt klar, dass fehlende ICE-Kooperation unmittelbare finanzielle Folgen für Infrastrukturprojekte haben kann.
Trump lobt ICE – Bürgermeister und Gouverneure reagieren unterschiedlich
Präsident Trump lobte die ICE-Beamten für ihren „Mut, ihre Entschlossenheit und ihren Einsatz“ bei der Durchführung der Massendeportationen und nannte diese Operation die größte in der Geschichte des Landes. In einer Erklärung in den sozialen Medien schrieb Trump: „Jeden Tag werden die tapferen Männer und Frauen von ICE von radikalen Politikern bedroht, aber nichts wird uns davon abhalten, unsere Mission zu erfüllen.“
Trump forderte ICE, Grenzschutz und andere Behörden auf, sich auf kriminalitätsbelastete Innenstädte und sogenannte Sanctuary Cities zu konzentrieren. „Über Sanctuary Cities hört man im Heartland nichts“, so Trump. Damit bringt er zum Ausdruck, dass nach Ansicht der Regierung fehlende Kooperation mit ICE zu mehr Kriminalität und Instabilität in den Städten beiträgt.
Duffy betonte erneut, dass Bundesmittel nur unter klaren Auflagen vergeben werden: „Das sollte nicht kontrovers sein – unsere Einwanderungsgesetze durchsetzen, anti-amerikanische DEI-Politik beenden und Meinungsfreiheit schützen. Diese Werte spiegeln die Prioritäten des amerikanischen Volkes wider, und ich werde Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung ergreifen.“
Kalifornische Beamte wiesen Duffys Darstellung zurück. Newsoms Sprecher Daniel Villaseñor erklärte, der Bundesstaat arbeite mit ICE zusammen, wenn es um schwerkriminelle Straftäter gehe, und habe seit Newsoms Amtsantritt über 10.588 solcher Personen übergeben. Villaseñor betonte zudem, dass Kaliforniens Vorgehen bereits zweimal vom Berufungsgericht des neunten Bezirks bestätigt wurde und man weiterhin Bundes- und Landesgesetze einhalte – mit Fokus auf Sicherheit und effektive Polizeiarbeit.
Stadtoberhäupter reagierten unterschiedlich. Chicagos Bürgermeister Brandon Johnson kritisierte das Vorgehen der Bundesregierung scharf und verglich es mit konföderierten Praktiken aus dem 19. Jahrhundert: „Es sollte keinen Zweifel geben, wie unser Land aussähe, hätte die Konföderation gewonnen – wir sehen es gerade.“
Der New Yorker Bürgermeister Eric Adams schlug einen anderen Ton an. Er betonte, dass seine Stadt die Bundesbehörden nicht behindere und Maßnahmen ergreife, damit diese ungehindert arbeiten könnten: „Wer Straßen oder Gehwege blockiert oder Eltern am Weg zur Arbeit hindert – das wird es in dieser Stadt nicht geben.“
Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, betonte, dass die Einwanderungsrazzien unter Trump die Arbeitswelt und Wirtschaft der Stadt massiv belastet hätten: „Die Angst und Unsicherheit durch die Razzien haben unserer Wirtschaft einen schweren Schlag versetzt.“
Während die Regierung Trump weiter auf konsequente Durchsetzung setzt und Bundesmittel an die ICE-Kooperation knüpft, stehen lokale und staatliche Führungskräfte vor schwierigen Entscheidungen zu Gesetzestreue, öffentlicher Sicherheit und der Zukunft ihrer Infrastruktur.