Veröffentlichungsdatum: 10.06.2025 21:24 / Welt Nachrichten

Trump: Iran wird in Atomgesprächen aggressiver

Trump: Iran wird in Atomgesprächen aggressiver

Präsident Trump warnt, dass der Iran in den Atomverhandlungen "viel aggressiver" auftritt, während militärische Optionen geprüft werden.

Trump signalisiert Kurswechsel in den Verhandlungen

US-Präsident Donald Trump äußerte am Dienstag große Besorgnis über die plötzliche Verhaltensänderung Irans bei den Atomverhandlungen. In einem Interview während eines Fluges sagte Trump, dass der Iran nun deutlich aggressiver agiere – eine unerwartete Wendung im Vergleich zu den Tagen zuvor.

„Der Iran verhält sich in den Verhandlungen ganz anders als noch vor wenigen Tagen“, sagte Trump. „Viel aggressiver. Das überrascht mich. Es ist enttäuschend, aber wir treffen uns morgen erneut – wir werden sehen.“ Die Aussagen des Präsidenten kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da US-Beamte versuchen, Teheran im Hinblick auf sein fortschreitendes Atomprogramm erneut einzubinden.

Regierungsbeamte bestätigten den Kurswechsel und vermuten, dass der Iran die Gespräche absichtlich verzögert, während gleichzeitig seine nuklearen Aktivitäten vorantreibt. Die Entwicklung hat auch in Israel Besorgnis ausgelöst. Dort warnt man vor einem möglichen Alleingang zur Verhinderung eines iranischen Nuklearwaffenerwerbs.

Militärische Pläne und Kongressanhörungen

General Michael E. Kurilla, scheidender Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM), informierte den Kongress darüber, dass bereits mehrere Notfallpläne vorbereitet wurden, falls die Gespräche scheitern sollten. Vor dem Ausschuss für Streitkräfte des Repräsentantenhauses sagte Kurilla, er habe „mehrere Pläne und Optionen“ für Präsident Trump und Verteidigungsminister Pete Hegseth vorbereitet.

Kurilla bezeichnete den Iran als „den größten böswilligen Einfluss im Nahen Osten“ und erklärte, dass das Land seine Anreicherungskapazität in den letzten sechs Monaten verdoppelt habe – ein alarmierender Umstand, der den Handlungsdruck erhöht.

Verteidigungsminister Hegseth, der Trump an Bord der Air Force One nach Fort Bragg begleitete, sprach am selben Tag auch vor dem Haushaltsausschuss. Während er sich nicht direkt zu den Iran-Verhandlungen äußerte, betonte er, dass im Haushaltsentwurf für 2026 rund 62 Milliarden Dollar für die Modernisierung der nuklearen Streitkräfte vorgesehen seien.

Der Etat umfasst die Erneuerung der US-Nukleartriade – bestehend aus landgestützten Interkontinentalraketen (ICBMs), U-Boot-gestützten Raketen (SLBMs) und strategischen Bombern. Diese Modernisierung soll sicherstellen, dass die USA ihre Abschreckung gegenüber Russland, China, Nordkorea und nun auch dem Iran aufrechterhalten können.

In der Anhörung äußerte sich auch der republikanische Abgeordnete Chuck Fleischmann besorgt über die gleichzeitige Erneuerung aller Nuklearkomponenten. Er verwies auf internationale Entwicklungen wie die wiederhergestellte Triade Russlands, Chinas schnellen Ausbau und die wachsende Bedrohung durch Nordkorea und den Iran. Zudem warnte er vor einer Lücke an taktischen Nuklearwaffen im pazifischen Raum.

Hegseth widersprach dieser Einschätzung und betonte die Notwendigkeit der Modernisierung aller drei Komponenten der Nuklearstreitkräfte. Nur so könne man eine glaubwürdige Abschreckung und globale Führungsstärke aufrechterhalten.

Während die Verhandlungen mit dem Iran weiterhin auf der Kippe stehen, deuten die jüngsten Aussagen und militärischen Vorbereitungen auf eine härtere US-Strategie hin. Das nächste Treffen am Mittwoch könnte darüber entscheiden, ob die Diplomatie eine Chance hat – oder ob ernstere Maßnahmen notwendig werden.