Veröffentlichungsdatum: 03.06.2025 17:14 / Welt Nachrichten

Experten fordern Maßnahmen gegen US-Drohnenlücken

Experten fordern Maßnahmen gegen US-Drohnenlücken

Der Drohnenangriff der Ukraine offenbart Schwächen der USA; Experten drängen auf dringende Verteidigungsreformen.

US-Beamte warnen vor Sicherheitslücken im Inland

Nach dem überraschenden Drohnenangriff der Ukraine auf russische Militärziele schlagen Sicherheitsexperten in den USA Alarm über die mangelnde Bereitschaft des Landes, ähnliche Bedrohungen abzuwehren. Ehemalige Militärangehörige und Analysten betonen, dass die USA derzeit nicht in der Lage seien, einen koordinierten Drohnenangriff auf heimischem Boden effektiv zu stoppen.

Oberst Seth Krummrich, ein ehemaliger Kommandeur der Spezialkräfte der Armee, erklärte, das Problem sei nicht technischer, sondern bürokratischer Natur. „Es ist eine Lücke in der Politik und den Befugnissen, die eine schnelle Reaktion auf Drohnenangriffe verhindert“, sagte er. Seiner Einschätzung nach werde erst ein schwerer Drohnenangriff auf US-Gebiet die notwendige Reform anstoßen.

Er wies darauf hin, dass Drohnen leicht in normalen Fahrzeugen versteckt, tödlich modifiziert und innerhalb von Minuten zum Einsatz gebracht werden können. „Drohnen sind günstig, tödlich und das nötige Wissen ist für staatliche wie nichtstaatliche Akteure leicht zugänglich“, so Krummrich.

Sicherheitsstrategen fordern vereinte Reaktion

General David Grange, ein Veteran der 101. Luftlandedivision, nannte die Drohnentaktiken der Ukraine ein klassisches Beispiel asymmetrischer Kriegsführung. Ein ähnlicher Angriff in den USA wäre kaum aufzuhalten – vergleichbar mit der Überraschung des 11. Septembers, sagte er.

Grange schätzte, dass sich bereits Tausende potenzieller Täter innerhalb der USA befinden könnten. Trotz der Aufmerksamkeit auf Bundesebene sei es schwierig, mit dem rasanten Wandel der Bedrohung Schritt zu halten. „Wir holen nur auf“, sagte er.

Ungeklärte Drohnensichtungen in der Nähe von Militäranlagen und politischen Orten – etwa in Picatinny Arsenal oder bei Präsident Trumps Golfclub – verstärken diese Sorgen weiter.

Grange rief zu einer nationalen Strategie auf, die Regierungsebenen, Technologieentwickler und Forschungseinrichtungen vereint. „Die Ukraine zeigt uns das moderne Gesicht der Kriegsführung“, erklärte er.

Auch Kongressabgeordneter August Pfluger warnte vor den Risiken unkontrollierter Drohnentechnologie und forderte entschlossene Maßnahmen zum Schutz der Infrastruktur und des Luftraums.

Experten warnten zudem vor Überschneidungen zwischen Drohnen- und Cyber-Bedrohungen, da moderne Kriegsführung zunehmend vernetzt abläuft. Die elektronische Störung von US-Waffensystemen durch Russland sei nur ein Vorgeschmack auf mögliche Bedrohungen für die nationale Sicherheit.

Während das Pentagon laufend Risikoanalysen durchführt, bleiben konkrete Reaktionspläne geheim. Die USA verfügen derzeit über kein zentrales Abwehrsystem wie Israels „Iron Dome“, obwohl Präsident Trump ein heimisches Pendant – das „Golden Dome“ – vorgeschlagen hat.

„Ein undurchdringliches Nordamerika ist nicht realistisch“, schloss Grange. „Wir müssen die Schwachstellen gezielt angehen, bevor sie ausgenutzt werden.“