
Junge Demokraten kritisieren Biden für Kandidatur 2024
Ro Khanna und Beto O’Rourke nennen Bidens Wiederwahlkampagne einen Fehler und fordern Verantwortung von der Partei.
Interne Kritik an Bidens Wiederwahlplänen
Führende junge Demokraten üben zunehmend Kritik an der Wiederwahlkampagne von Präsident Joe Biden für 2024. Sie verweisen auf seinen kognitiven Abbau und machen die Parteiführung für mangelnden Wettbewerb verantwortlich. Abgeordneter Ro Khanna und Ex-Abgeordneter Beto O’Rourke gaben öffentlich zu, Bidens Kandidatur unterstützt zu haben, halten dies nun aber für einen Fehler.
„Wir müssen ehrlich sein als Partei – wir haben einen Fehler gemacht“, sagte Khanna am Mittwoch gegenüber Fox News. Er räumte ein, Bidens geistigen Zustand vor den Debatten nicht vollständig erkannt zu haben. „Natürlich hätte er nicht kandidieren sollen.“
Beto O’Rourke stimmte dem auf dem Podcast „Pod Save America“ zu und bezeichnete Bidens Entscheidung als „katastrophalen Fehler“. Er warnte, dass kommende Generationen den Preis dafür zahlen könnten. „Wir könnten sehr wohl das größte Land verlieren, das diese Welt je gesehen hat.“
Die Aussagen kommen kurz vor Veröffentlichung des Buches Original Sin: President Biden’s Decline, Its Cover-Up, and His Disastrous Choice to Run Again von Jake Tapper und Alex Thompson, das Bidens Gesundheitszustand und eine angebliche Vertuschung thematisiert.
Forderungen nach offener Vorwahl und neuer Führung
Khanna, ein Unterstützer von Bidens 2024-Kampagne und möglicher Kandidat für 2028, erklärte, seine früheren positiven Aussagen über Biden seien auf unvollständige Informationen gestützt gewesen. „Natürlich hatte ich nicht das ganze Bild.“
Beide Politiker fordern eine offene Vorwahl, um neuen Kandidaten und Ideen Raum zu geben. „Es ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen und ehrlich mit dem amerikanischen Volk zu sein“, sagte Khanna. O’Rourke ergänzte, die Partei habe eine Chance auf Wandel verspielt.
Trotz der jetzigen Kritik hatte O’Rourke Biden im Februar noch öffentlich unterstützt und ihn als „beste Chance“ zur Verhinderung von Donald Trump bezeichnet. Diese Wende verdeutlicht den wachsenden Graben zwischen jüngeren Demokraten und der alten Parteiführung.
Jake Sullivan, Bidens früherer Sicherheitsberater, verteidigte den Präsidenten beim Security Summit von Politico. Er nannte die Debattenleistung „einen Schock“, bestritt aber Gerüchte über Gedächtnisprobleme und lobte Bidens Führungsqualitäten.
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus wächst der Druck innerhalb der Demokratischen Partei. Viele jüngere Stimmen fordern schon jetzt eine ehrliche Aufarbeitung, um Glaubwürdigkeit für die Wahlen 2028 zurückzugewinnen.