Veröffentlichungsdatum: 25.06.2025 14:36 / Welt Nachrichten

Medwedew bestreitet russische Pläne zur Aufrüstung des Irans

Medwedew bestreitet russische Pläne zur Aufrüstung des Irans

Russischer Beamter weist Vorwürfe der nuklearen Unterstützung für den Iran zurück, nachdem Trump Medwedews Äußerungen nach US-Angriffen herausgefordert hatte.

Medwedew reagiert auf Trumps Anschuldigungen zu Nuklearhilfe

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat dementiert, dass Moskau beabsichtige, den Iran mit Atomsprengköpfen zu beliefern, nachdem Präsident Donald Trump ihn im Zusammenhang mit US-Luftangriffen auf iranische Nuklearanlagen scharf kritisiert hatte. Der Schlagabtausch erfolgt vor dem Hintergrund wachsender globaler Sorge über die nuklearen Ambitionen des Irans und die Rolle internationaler Akteure in der Region.

Medwedew, mittlerweile stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, erklärte am Sonntag zunächst, der Iran werde sein Nuklearprogramm weiter vorantreiben und könne Unterstützung von anderen Ländern erhalten. Während seine Aussage sofort Spekulationen hervorrief, stellte Medwedew am Montag klar, dass Russland keinerlei Absicht habe, dem Iran solche Waffen zu liefern. „Ich verurteile den US-Angriff auf den Iran – er hat seine Ziele nicht erreicht“, schrieb Medwedew in den sozialen Medien. „Russland beabsichtigt jedoch nicht, dem Iran Atomwaffen zu liefern, denn im Gegensatz zu Israel sind wir Vertragsparteien des Atomwaffensperrvertrags.“

Er betonte seine nukleare Erfahrung aus seiner Zeit als Präsident und fügte hinzu: „Ich weiß genau, was das bedeuten würde, da ich als Präsident unsere Atomstreitkräfte beaufsichtigt habe. Andere Länder könnten dies jedoch tun – das war gemeint.“ Medwedew nannte jedoch keine konkreten Staaten, bekräftigte aber Russlands Bekenntnis zu internationalen Abkommen.

Trump und Experten reagieren auf russische Aussagen

Präsident Trump griff Medwedews ursprüngliche Bemerkungen auf und stellte über Truth Social in Frage, ob der russische Politiker tatsächlich die Weitergabe von Atomwaffen an den Iran andeutete. „Habe ich wirklich gehört, wie Ex-Präsident Medwedew aus Russland so locker das ‚N-Wort‘ (Nuklear!) benutzt und sagt, dass er und andere Länder dem Iran Atomsprengköpfe liefern würden? Hat er das wirklich gesagt oder bilde ich mir das nur ein?“, schrieb Trump und forderte Klarheit.

Expertenmeinungen halten es für äußerst unwahrscheinlich, dass Russland oder ein anderes Land den Iran direkt mit Atomwaffen ausrüstet. Andrea Stricker, stellvertretende Direktorin des Programms für Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen der Foundation for Defense of Democracies, wertete Medwedews Worte als bloßes Säbelrasseln. „Kein Land, auch nicht Pakistan oder Nordkorea, würde Teheran Atomwaffen liefern, da sie von den Vereinigten Staaten zur Rechenschaft gezogen würden, falls der Iran die Waffen einsetzen würde“, erklärte Stricker. Sie ergänzte, dass sowohl Moskau als auch Pjöngjang angesichts des internationalen Drucks auf den Iran weitgehend passiv blieben.

Folgen der US-Angriffe und brüchige Waffenruhe

Die USA führten späte koordinierte Angriffe auf iranische Nuklearanlagen durch, an denen laut General Dan Caine, Vorsitzender der Vereinigten Generalstabschefs, mehr als 125 Flugzeuge beteiligt waren. Nach den Angriffen verkündete Präsident Trump am frühen Dienstag eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Dennoch entflammten die Spannungen erneut, als sich beide Staaten wenige Stunden später gegenseitig vorwarfen, das Abkommen gebrochen zu haben.

Trump äußerte öffentlich seinen Unmut über die anhaltenden Feindseligkeiten und erklärte im Weißen Haus: „Ich bin mit ihnen nicht zufrieden. Ich bin auch mit dem Iran nicht zufrieden, aber ich bin wirklich unzufrieden mit Israel heute Morgen.“ Er beklagte den scheinbar endlosen Konflikt und sagte: „Wir haben im Grunde zwei Länder, die so lange und so heftig kämpfen, dass sie nicht mehr wissen, was sie tun.“

Während die diplomatische Unsicherheit anhält, bleibt die internationale Gemeinschaft sowohl hinsichtlich der nuklearen Entwicklung des Irans als auch in Bezug auf Russlands Haltung wachsam. Die Ereignisse verdeutlichen, wie fragil Waffenruhen bleiben und wie komplex nukleare Diplomatie im Kontext regionaler Konflikte ist.