
Miami genehmigt ICE-Partnerschaft zur Durchsetzung der Einwanderungsgesetze
Miami genehmigt Partnerschaft mit ICE zur Unterstützung der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen und löst damit Lob von der Trump-Regierung sowie lokale Kontroversen aus.
Stadtrat billigt ICE-Vereinbarung
Mit einer knappen Abstimmung von 3:2 haben die Stadtkommissare von Miami am Dienstag eine formelle Partnerschaft mit der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) genehmigt, wodurch Polizeibeamte der Stadt Bundesagenten bei der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen unterstützen dürfen. Die Vereinbarung ermöglicht es lokalen Behörden, direkt mit ICE bei Abschiebungen und verwandten bundesweiten Maßnahmen zusammenzuarbeiten.
Diese Entscheidung bedeutet eine deutliche Abkehr von den Politiken anderer großer US-Städte, in denen es lokalen Behörden oft untersagt ist, bei der Durchsetzung der Bundesgesetze zur Einwanderung mitzuwirken. ICE lobte Miamis Schritt und bezeichnete das 287(g)-Programm als „Kraftmultiplikator“, der lokale und föderale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Bedrohungen für die öffentliche Sicherheit und nationale Sicherheit ermögliche. „Dieser gesamtstaatliche Ansatz ermöglicht es den Strafverfolgungsbehörden, Städte im ganzen Land zu schützen, und wir ermutigen andere, sich anzuschließen“, so ein ICE-Sprecher.
Staats- und Bundesführung begrüßen Entscheidung
Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der zuvor einen entsprechenden Erlass zur Förderung von ICE-Vereinbarungen mit staatlichen Behörden ausgestellt hatte, feierte Miamis Entscheidung als Vorbild für das ganze Land. „Florida setzt den Maßstab im Kampf gegen illegale Einwanderung und arbeitet mit der Trump-Regierung zusammen, um die Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen“, erklärte DeSantis und betonte, dass die Vereinbarung Abschiebungen effizienter gestalten und die Gemeinden sicherer machen werde.
Das Weiße Haus schloss sich dem Lob an. Pressesprecherin Abigail Jackson sagte: „Präsident Trumps Versprechen, illegale Einwanderer abzuschieben, ist ein zentraler Bestandteil seiner Agenda, um Amerika wieder sicher zu machen. Die Regierung arbeitet stets gerne mit lokalen und staatlichen Behörden zusammen, um gefährliche Kriminelle von den Straßen zu holen und das amerikanische Volk zu schützen.“
ICE hob die Ergebnisse einer im April gemeinsam mit Behörden in Florida durchgeführten Operation hervor, bei der 1.120 Personen festgenommen wurden, von denen 63 % bereits wegen Straftaten vorbestraft oder festgenommen waren und viele mutmaßlich Bandenmitgliedschaften hatten.
Gesellschaft und Bürgerrechtsgruppen äußern Bedenken
Trotz der Zustimmung von staatlicher und bundesstaatlicher Seite sieht sich die ICE-Vereinbarung Miamis erheblichem Widerstand von Bürgerrechtsgruppen und Interessenvertretern der Migranten gegenüber. Dariel Gomez von der American Civil Liberties Union (ACLU) Florida bezeichnete die Entscheidung als „beschämend“ und argumentierte, die Kommission habe sich für „Angst statt Fakten und Spaltung statt Einheit“ entschieden. Gomez und andere sind überzeugt, dass die Vereinbarung die Sicherheit nicht erhöhen, sondern Angst schüren und Einwohner mit Migrationshintergrund isolieren werde.
Auch Tessa Petit, Geschäftsführerin der Florida Immigrant Coalition, äußerte sich deutlich ablehnend: „287(g) gehört in keine Stadt – und schon gar nicht nach Miami, eine Stadt, die von Migranten geprägt, gebaut und betrieben wird. Mehr als die Hälfte unserer Einwohner sind im Ausland geboren.“ Petit erklärte, die Entscheidung der Kommission mache „unsere Vielfalt zum Ziel“ und werde der Gemeinschaft, der sie eigentlich dienen sollte, nicht gerecht.
Die Debatte um Miamis Vereinbarung mit ICE verdeutlicht die breitere, oft kontroverse, nationale Diskussion über die Zusammenarbeit lokaler Behörden bei der Durchsetzung von Bundesgesetzen zur Einwanderung. Mit der Umsetzung der neuen Politik stehen die Stadtverantwortlichen und Bewohner vor praktischen und ethischen Fragen zu den langfristigen Auswirkungen auf die Sicherheit und das soziale Miteinander in Miami.