
NPR verklagt wegen Trumps Finanzierungssperre
NPR und drei Sender aus Colorado klagen gegen Trumps Dekret zur Einstellung der Finanzierung und nennen es verfassungswidrige Vergeltung.
Öffentlich-rechtliche Medien wehren sich gegen Erlass
Die CEO von NPR, Katherine Maher, kritisierte das Dekret von Präsident Donald Trump scharf, das die Bundesmittel für öffentlich-rechtliche Sender streichen soll. In einem Interview mit PBS NewsHour nannte Maher den Schritt einen „klassischen Fall von Diskriminierung aufgrund der Meinung“ und betonte, dass er gegen das erste Verfassungszusatzrecht verstoße.
Die Anordnung, die Anfang des Monats unterzeichnet wurde, weist die Corporation for Public Broadcasting und andere Bundesbehörden an, die Finanzierung von NPR und ähnlichen Einrichtungen wie PBS einzustellen. Die Regierung rechtfertigte die Entscheidung damit, dass diese Institutionen angeblich parteiische, linke Propaganda mit Steuergeldern verbreiten.
„NPR und PBS haben mit Steuergeldern politische Propaganda betrieben, was unangemessen ist“, heißt es in dem Dekret. Die Regierung erklärte, die Maßnahme diene dem Ziel einer effizienten und parteiunabhängigen Verwendung öffentlicher Gelder.
Bundesklage gegen die Anordnung
Als Reaktion darauf reichten NPR und drei öffentlich-rechtliche Radiosender aus Colorado – Colorado Public Radio, Aspen Public Radio und KSUT – eine Klage beim Bundesgericht ein. Maher erklärte öffentlich, das Dekret verstoße gegen die Verfassung und das Public Broadcasting Act von 1967, das die Unabhängigkeit öffentlich-rechtlicher Medien schützen soll.
„Die Finanzierung zu stoppen ist eine Form der Vergeltung gegen unsere Sender“, so Maher. NPR bleibe bestrebt, eine Vielzahl an Perspektiven zu bieten und bevorzuge keine Partei.
PBS hat sich der Klage bisher nicht angeschlossen, prüft jedoch rechtliche Schritte. „PBS erwägt alle Optionen, einschließlich rechtlicher Maßnahmen“, sagte Sprecher Jeremy Gaines.
Debatte über parteiische Berichterstattung
Moderator Geoff Bennett sprach im Interview mit Maher Vorwürfe einer liberalen Schlagseite an – unter anderem von Republikanern und dem ehemaligen NPR-Redakteur Uri Berliner. Berliner hatte 2024 gekündigt und NPR mangelnde Vielfalt in der Meinungsdarstellung vorgeworfen. Maher wies die Kritik zurück und betonte die unparteiische Ausrichtung ihres Hauses.
„Wir bevorzugen keine politische Partei“, sagte sie. „Unser Ziel ist es, ein breites Meinungsspektrum zu bieten.“
Ein Sprecher des Weißen Hauses erklärte, der Präsident nutze sein gesetzliches Recht, um die Finanzierung parteiisch agierender Medien einzuschränken. Öffentliche Medien müssten Neutralität und Haushaltsverantwortung widerspiegeln.
Der Ausgang der Klage könnte wegweisend für zukünftige Exekutivanordnungen zur Finanzierung öffentlicher Medien sein und die Rolle des Staates bei der Einflussnahme auf journalistische Inhalte neu definieren.