Veröffentlichungsdatum: 30.06.2025 22:20 / Welt Nachrichten Alderson Couper Alderson Couper

Oberster Gerichtshof prüft republikanische Klage zu Wahlkampffinanzierung

Oberster Gerichtshof prüft republikanische Klage zu Wahlkampffinanzierung

Der Oberste Gerichtshof prüft eine republikanische Klage gegen bundesweite Ausgabenbeschränkungen für Parteien – mit möglicher landesweiter Auswirkung.

Gericht entscheidet über Zukunft der Wahlkampfausgaben

Der Oberste Gerichtshof hat am Montag beschlossen, eine von Republikanern angestrengte Klage gegen bundesweite Wahlkampffinanzierungsgesetze zu verhandeln. Die Gesetze begrenzen, wie viel Parteien direkt für ihre Kandidaten ausgeben dürfen. Die Klage wurde vom National Republican Senatorial Committee (NRSC), dem National Republican Congressional Committee (NRCC) und zwei republikanischen Senatskandidaten – darunter der heutige Vizepräsident JD Vance – eingebracht. Es geht darum, ob diese Ausgabenlimits gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung gemäß dem Ersten Verfassungszusatz verstoßen.

Konkret steht das Bundeswahlkampffinanzierungsgesetz von 1971 im Fokus, das seit über 50 Jahren die direkten Ausgaben von Parteien für Bundeswahlkandidaten begrenzt. Die Kläger argumentieren, dass diese Beschränkungen die politische Betätigung von Parteien und ihre Unterstützung für eigene Kandidaten „schwerwiegend einschränken“.

Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs erfolgt in einer Zeit mit Rekordausgaben im US-Wahlkampf. 2024 sammelten Präsidentschaftskandidaten mindestens 2 Milliarden Dollar und gaben rund 1,8 Milliarden Dollar aus. Ein Urteil des mehrheitlich konservativen Gerichts könnte den Geldfluss in Wahlkämpfen grundlegend verändern und langjährige Beschränkungen schwächen oder ganz aufheben.

Trump-Regierung unterstützt Klage mit Verweis auf Meinungsfreiheit

Das Justizministerium der Trump-Regierung hat sich überraschend auf die Seite der Kläger gestellt und argumentiert, die Ausgabenbeschränkungen verletzten die verfassungsrechtlich garantierte Meinungsfreiheit. Das Ministerium bezeichnete diesen Fall als „seltene Ausnahme“, bei der man sich gegen ein Bundesgesetz stellt, da der Erste Verfassungszusatz vorrangig sei.

Gegenseitig haben sich die Demokratische Partei sowie deren Senats- und Kongresskomitees eingeschaltet, um das Urteil der Vorinstanz zu verteidigen, das die Beschränkungen beibehält. Sie sehen die Regeln als wichtigen Schutz vor dem übermäßigen Einfluss von Geld und als essenziell für faire Wahlen.

Der Supreme Court prüft nun das Urteil aus dem Jahr 2024, das die Ausgabenbeschränkungen bestätigte. Die mündliche Verhandlung wird im Herbst erwartet. Beobachter rechnen mit einer der bedeutendsten Entscheidungen zur Wahlkampffinanzierung der kommenden Gerichtsperiode.

Während sich die Parteien auf ihre Argumente vorbereiten, beobachten Befürworter und Gegner von Finanzierungsbeschränkungen gespannt den Gerichtsverlauf. Das Urteil wird nicht nur die Unterstützung für Kandidaten beeinflussen, sondern könnte neue Maßstäbe für das Gleichgewicht zwischen Wahlintegrität und Meinungsfreiheit in den USA setzen.