
Oberster Gerichtshof stoppt Trumps Abschiebungsversuch
Der Supreme Court stoppt Trumps Versuch, Venezolaner unter dem Alien Enemies Act abzuschieben, wegen Verfahrensmängeln.
Oberster Gerichtshof verweist Migrationsfall an unteres Gericht zurück
Der Oberste Gerichtshof der USA hat am Freitag Präsident Donald Trumps Versuch blockiert, eine Gruppe venezolanischer Migranten unter dem Alien Enemies Act (AEA) abzuschieben. Die Entscheidung bedeutet einen Rückschlag für Trumps umfassendere Migrationspolitik. Der Gerichtsbeschluss erfolgte auf Antrag der Migranten, die argumentierten, sie hätten nicht ausreichend Zeit erhalten, um die Abschiebung rechtlich anzufechten.
Die Richter stellten fest, dass die etwa 24-stündige Vorankündigung für die Abschiebung verfassungsrechtlich unzureichend war. „Eine Benachrichtigung etwa 24 Stunden vor der Abschiebung, ohne Informationen über die Ausübung der Verfahrensrechte, ist nicht ausreichend“, hieß es in der Entscheidung. Der Fall wurde an das Berufungsgericht des fünften Bezirks zurückverwiesen. Die Richter Clarence Thomas und Samuel Alito stimmten dagegen.
Das Gericht äußerte sich nicht zur Rechtmäßigkeit des AEA selbst – einem Gesetz von 1798, das die schnelle Abschiebung von Ausländern aus als feindlich eingestuften Staaten erlaubt. Die Entscheidung konzentrierte sich stattdessen auf das Thema Verfahrensgerechtigkeit. „Zur Klarstellung: Wir entscheiden heute nur, dass die Inhaftierten mehr Benachrichtigung verdient haben, als sie am 18. April erhalten haben“, betonte das Gericht.
Die Entscheidung folgt einem früheren Urteil, in dem das Gericht eine einstweilige Verfügung gegen den Einsatz des AEA aufhob, jedoch klarstellte, dass Abschiebungen weiterhin ordnungsgemäß angekündigt werden müssen. In diesem neuen Fall stoppte der Gerichtshof erneut Abschiebungen in Texas unter Berufung auf Mängel beim rechtlichen Verfahren.
Trumps Reaktion und wachsende juristische Herausforderungen
Präsident Trump kritisierte die Entscheidung auf seiner Plattform Truth Social mit den Worten: „DER SUPREME COURT LÄSST UNS NICHT ZU, KRIMINELLE AUS UNSEREM LAND ZU ENTFERNEN!“ In einem weiteren Beitrag erklärte er, die Entscheidung würde die Abschiebung von „Mördern, Drogendealern, Bandenmitgliedern und sogar geistig Kranken“ verzögern.
„Das ist ein schlechter und gefährlicher Tag für Amerika“, schrieb Trump. Er warf dem Gericht vor, seine Autorität als Präsident zu untergraben, und stellte den Beschluss dem seiner Meinung nach nachlässigen Umgang von Präsident Joe Biden mit illegaler Einwanderung gegenüber.
Die Entscheidung fiel einen Tag nach der Anhörung in einem weiteren umstrittenen Fall zur Geburtsstaatsbürgerschaft, was die juristische Gegenwehr gegen Trumps Einwanderungspolitik unterstreicht. Mindestens fünf weitere Eilanträge gegen Trumps Maßnahmen sind derzeit anhängig.
Parallel dazu sorgte ein separater Fall für zusätzliche Kritik: Bezirksrichterin Paula Xinis bezeichnete die Abschiebung des salvadorianischen Staatsbürgers Kilmar Armando Abrego Garcia als „rechtswidrig“ und verwarf den Versuch der Regierung, Informationen mit Verweis auf Geheimhaltung zurückzuhalten. „Er wurde irrtümlich abgeschoben“, sagte sie.
Angesichts wachsender juristischer Hürden steht die Regierung weiterhin unter Druck, ihre Pläne zur Beschleunigung von Abschiebungen verfassungsrechtlich durchzusetzen. Die aktuelle Entscheidung bekräftigt die Bedeutung rechtsstaatlicher Verfahren und setzt klare Grenzen für exekutive Macht – selbst in sensiblen Fragen der nationalen Sicherheit.