Veröffentlichungsdatum: 28.06.2025 20:25 / Welt Nachrichten Rachael Maddix Rachael Maddix

US-Botschaft fordert Amerikaner zur sofortigen Ausreise aus dem Iran auf

US-Botschaft fordert Amerikaner zur sofortigen Ausreise aus dem Iran auf

Die virtuelle US-Botschaft im Iran fordert Amerikaner zur sofortigen Ausreise nach Waffenstillstand auf und verweist auf Risiken und begrenzte konsularische Unterstützung.

US-Botschaft warnt Amerikaner nach Waffenstillstand zur Ausreise

Die virtuelle US-Botschaft im Iran hat eine dringende Warnung an alle US-Bürger herausgegeben, das Land nach der teilweisen Wiedereröffnung des iranischen Luftraums und einem fragilen Waffenstillstand zwischen Iran und Israel sofort zu verlassen. Die Warnung unterstreicht die anhaltenden Risiken für US-Staatsbürger, insbesondere für Doppelstaatsbürger, angesichts des anhaltenden regionalen Konflikts und der unvorhersehbaren Sicherheitslage.

Laut der Botschaft ist der iranische Luftraum seit dem 26. Juni 2025 teilweise wieder geöffnet, aber Reiseunterbrechungen in Teheran und anderen Großstädten bestehen fort. Amerikanern wird geraten, die lokalen Medien aufmerksam zu verfolgen, sich bei Fluggesellschaften über aktuelle Flugmöglichkeiten zu informieren und – sofern es sicher ist – Landwege über Aserbaidschan, Armenien, die Türkei oder Turkmenistan in Betracht zu ziehen.

Die Mitteilung hebt hervor, dass die Unterstützung durch die US-Regierung im Iran sehr begrenzt ist und keine direkte Hilfe bei der Evakuierung zu erwarten ist. Die Botschaft hat ein Krisen-Informationsformular für US-Bürger im Iran eingerichtet, empfiehlt aber, eigenständig Evakuierungspläne zu erstellen und sich nicht auf Unterstützung der US-Regierung zu verlassen.

Praktische Empfehlungen beinhalten, das Handy aufgeladen zu halten, regelmäßig Kontakt zu Familie zu pflegen, Notfallvorräte bereitzuhalten und sich für das STEP-Programm der US-Regierung zu registrieren, um rechtzeitig Benachrichtigungen und Unterstützung zu erhalten. Wer nicht ausreisen kann, sollte einen sicheren Ort aufsuchen, mit Vorräten ausgestattet sein und sich auf Ausfälle des mobilen Internets und von Telefonverbindungen einstellen, da diese durch die iranischen Behörden jederzeit eingeschränkt werden können.

Besondere Risiken für Doppelstaatsbürger

Besondere Vorsicht gilt für US-iranische Doppelstaatsbürger. Die Botschaft warnt, dass Iran die doppelte Staatsbürgerschaft nicht anerkennt und US-iranische Bürger ausschließlich als iranische Staatsbürger behandelt. Das Vorzeigen eines US-Passes oder jeglicher Nachweis einer Verbindung zu den USA kann zu Befragung, Festnahme oder Inhaftierung führen. Doppelstaatsbürger müssen den Iran mit ihrem iranischen Pass verlassen und können an Kontrollpunkten befragt werden. Sie sollten sicherstellen, dass sie für Transitländer die erforderlichen Visa im iranischen Pass haben, da US-Pässe im Iran beschlagnahmt werden können. Falls dies geschieht, kann ein neuer US-Pass im Transitland beantragt werden.

Es wird zudem darauf hingewiesen, dass US-Bürger mit ständigem Wohnsitzvisum im Iran eine Ausreisegenehmigung benötigen und alle Inhaber eines iranischen Passes beim Verlassen des Landes eine Ausreisegebühr zahlen müssen. Die Botschaft betont, dass Amerikaner selbstständig, vorausschauend und auf schnell wechselnde Bedingungen vorbereitet sein müssen.

Da die Situation weiterhin unvorhersehbar bleibt, empfiehlt die virtuelle US-Botschaft allen US-Staatsbürgern, so früh wie möglich den Iran zu verlassen und unnötige Risiken während dieser angespannten Phase zu vermeiden.