Veröffentlichungsdatum: 12.06.2025 21:52 / Welt Nachrichten

Trump setzt Nationalgarde bei LA-Unruhen ein

Trump setzt Nationalgarde bei LA-Unruhen ein

Trump entsendet Truppen zur Eindämmung der Unruhen in LA, umgeht staatliche Kontrolle und stößt auf heftige Kritik.

Trump will Wiederholung der Unruhen von 2020 verhindern

US-Präsident Donald Trump hat die Nationalgarde föderalisiert und 2.000 Soldaten sowie 500 Marines nach Los Angeles entsandt, um auf eskalierende Unruhen im Zusammenhang mit der Einwanderung zu reagieren. Ziel sei es, eine Wiederholung der Gewalt wie 2020 in Minneapolis zu verhindern.

Die Entscheidung stieß auf heftige Kritik von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom und der Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass. Sie werfen der Bundesregierung vor, verfassungsrechtliche Grenzen zu überschreiten und die lokale Autorität zu untergraben. Trump hingegen betont, das Vorgehen sei notwendig, um Ordnung wiederherzustellen und Gewalt gegen Polizei und öffentliches Eigentum zu stoppen.

„Das ist nicht der Sommer 2020 Teil 2“, sagte der stellvertretende Heimatschutzminister Troy Edgar. „Ich danke den mutigen Männern und Frauen der Nationalgarde, die unsere Bundesgebäude verteidigen, damit Einwanderungsbeamte unsere Sicherheit gewährleisten können.“

Die Haltung der Regierung zeigt eine Änderung gegenüber 2020, als Trump zögerte, föderale Befugnisse zu nutzen. Politische Kommentatorin Kristin Tate erklärte, Trump handle nun ohne Rücksicht auf politische Konsequenzen. „Er stellt Recht und Ordnung her – unabhängig von den Folgen“, so Tate.

Gouverneur Newsom und lokale Politiker verurteilen Trumps Schritt

Gavin Newsom nannte die Föderalisierung der Nationalgarde einen „eindeutigen Schritt in Richtung Autoritarismus“. Trump überschreite seine Befugnisse und verbreite Angst, so Newsom. Er hat eine Klage gegen die Bundesregierung eingereicht und forderte alle Gouverneure auf, sich dagegen zu stellen.

Auch Bürgermeisterin Karen Bass äußerte scharfe Kritik und erklärte, Los Angeles sei Teil eines „nationalen Experiments“, um die Grenzen föderaler Macht auszuloten. Sie beschuldigte das Weiße Haus, die Unruhen provoziert zu haben, und warf den Behörden vor, Razzien durchgeführt und gepanzerte Fahrzeuge durch die Straßen gefahren zu haben.

„Sie versuchen nicht, jemanden zu schützen“, sagte Bass. „Sie versuchen, Angst und Panik zu verbreiten.“ Die Bürgermeisterin verurteilte die Gewalt nicht ausdrücklich, wies jedoch darauf hin, dass sich die Ausschreitungen auf ein kleines Stadtgebiet beschränkten.

Bürgermeister und Beamte aus über 30 umliegenden Städten schlossen sich der Kritik an. El Montes Bürgermeisterin Jessica Ancona forderte: „Wir wollen das Militär aus unserer Region draußen haben. ICE hat in unseren Städten nichts verloren.“

Auch Bürgermeister aus Städten wie South Gate und Huntington Park berichteten von fortgesetzten Razzien. Arturo Flores aus Huntington Park appellierte direkt an die Marines: „Ob mit oder ohne Dokumente – Sie haben es mit Amerikanern zu tun.“

Paramounts Bürgermeisterin Peggy Lemons kündigte einen Hilfsfonds für betroffene Einwandererfamilien an. „Wir werden unsere Betroffenen gezielt unterstützen“, sagte sie.

Das Weiße Haus äußerte sich bislang nicht weiter. Trumps Einsatz markiert eine aggressive Machtdemonstration, die rechtliche und politische Spannungen weiter verschärfen dürfte.