Veröffentlichungsdatum: 16.07.2025 12:28 / Welt Nachrichten Alderson Couper Alderson Couper

Senat-Republikaner streichen AIDS-Kürzungen aus Trumps Sparpaket

Senat-Republikaner streichen AIDS-Kürzungen aus Trumps Sparpaket

Republikaner im US-Senat verzichten auf Kürzungen von 400 Mio. USD bei der AIDS-Hilfe und passen Trumps Sparpaket an, um wichtige Stimmen für die Verabschiedung zu sichern.

Republikaner passen Haushaltskürzungen zur Stimmensicherung an

Die Republikaner im US-Senat haben das milliardenschwere Sparpaket von Präsident Donald Trump überarbeitet und geplante Kürzungen in Höhe von rund 400 Millionen US-Dollar für ein globales AIDS- und HIV-Präventionsprogramm gestrichen. Mit diesem kurzfristigen Schritt wollen sie bisher zögerliche Parteikollegen für die Abstimmung gewinnen. Der Gesamtumfang der Kürzungen im Gesetzentwurf reduziert sich dadurch auf 9 Milliarden US-Dollar – entscheidend, da die Senatsführung versucht, die Unterstützung bis zur entscheidenden Abstimmung sicherzustellen.

Die Änderung wurde nach einem Treffen mit Russ Vought, dem Direktor des Amtes für Haushaltsmanagement, angekündigt. Er bestätigte, dass das unter Präsident Bush eingeführte PEPFAR-Programm in der Endfassung des Gesetzes geschützt bleibt. Ursprünglich vorgesehene Kürzungen hatten einige republikanische Senatoren verunsichert, die öffentlich und intern signalisierten, dass sie dem Gesetz ohne Anpassung nicht zustimmen würden.

Mehrheitsführer John Thune (Republikaner, South Dakota) erklärte, dass das Interesse am Erhalt der AIDS-Hilfe groß sei. Er äußerte die Hoffnung, dass die Zustimmung des Senats auch bei den Republikanern im Repräsentantenhaus Akzeptanz für die Änderung schaffen werde. „Wenn die Senatoren den Gesetzentwurf voranbringen, könnten die Abgeordneten im Repräsentantenhaus die Modifikation akzeptieren“, so Thune.

Der Senat steht nun vor mehreren Abstimmungen, beginnend mit einem ersten Testlauf am Dienstagabend. Kommt der Gesetzentwurf weiter, folgt eine zehnstündige Debatte, bevor abschließend abgestimmt wird. Die Führung kann sich nur drei Gegenstimmen leisten – jede Konzession ist also entscheidend für den Erfolg.

Kompromisse im Gesetz und verbleibende Unsicherheiten

Zusätzliche Änderungen betreffen etwa zehn Millionen US-Dollar für ländliche Radiosender in Reservaten, womit auf die Anliegen von Senator Mike Rounds eingegangen wird. Ursprüngliche Kürzungen an diesen Sendern werden nun stattdessen der staatlich finanzierten Medienanstalt CPB (für NPR und PBS) zugeordnet. Ob diese Kompromisse auch die entscheidenden Stimmen von Senatorinnen Susan Collins und Lisa Murkowski sichern, bleibt abzuwarten.

Ein ranghoher Regierungsvertreter stellte klar, dass sich die jüngsten Kürzungen an der Entwicklungshilfe vor allem auf gezielte Programme wie „LGBTQ-Bildung und Kapazitätsaufbau – nicht auf lebensrettende Grundversorgung“ beziehen. Die Regierung arbeite zudem daran, dass andere Länder mehr Verantwortung bei der Unterstützung übernehmen.

Senator Eric Schmitt (Missouri), der zwischen Weißem Haus und Senat vermittelt, erklärte, die Regierung unterstütze die Änderung, könne aber noch nicht garantieren, dass genügend Stimmen für die Verabschiedung vorliegen. „Ich mache keine Prognosen, aber wir hoffen, dass wir vorankommen“, so Schmitt.

Russ Vought betonte, dass das Sparpaket trotz Änderungen „im Wesentlichen das gleiche“ bleibe. Die Abgeordneten seien jedoch an eine Frist gebunden: Liegt das Gesetz nicht bis Freitag Mitternacht beim Präsidenten, muss das Weiße Haus die zurückgehaltenen Mittel freigeben. „Sind wir außerhalb des 45-Tage-Fensters, müssen wir das Geld freigeben und die Kürzungen werden nicht umgesetzt“, so Vought.

Ob die Änderungen ausreichen, um die Republikaner im Senat zu einen und das Sparpaket rechtzeitig auf den Schreibtisch von Präsident Trump zu bringen, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden.