
Oberstes Gericht stellt Libbys Abstimmungsrecht wieder her
Das Oberste Gericht der USA hebt die Zensur gegen Laurel Libby auf und erklärt sie als verfassungswidrig.
Oberstes Gericht weist Maine-Legislative in transbezogener Kontroverse zurecht
Mit einer 7:2-Entscheidung ordnete das Oberste Gericht der USA am Dienstag an, dass das Parlament von Maine die Zensur gegen die republikanische Abgeordnete Laurel Libby aufheben muss. Libby war im Februar wegen eines Social-Media-Posts über eine transgeschlechtliche Leichtathletin von ihren Abstimmungsrechten ausgeschlossen worden.
Das Gericht urteilte, dass Libby „eindeutig Anspruch auf Rechtsschutz“ habe. In einer Stellungnahme bezeichnete Libby das Urteil als Sieg für die Verfassung und für ihre Wähler. „Kein Parlament darf gewählte Abgeordnete zum Schweigen bringen, nur weil sie offen über wichtige Themen sprechen,“ schrieb sie.
Libby hatte sich geweigert, den Beitrag zu löschen oder sich zu entschuldigen, und argumentierte, dass die Athletin bereits öffentlich benannt worden sei. Maine House Speaker Ryan Fecteau, der die Zensur initiiert hatte, forderte sie dennoch schriftlich zur Entfernung auf.
Die unteren Instanzen hatten gegen Libby entschieden, bis der Supreme Court sie nun vorläufig rehabilitierte. Ihre Rederechte bleiben jedoch weiterhin eingeschränkt.
Weitere rechtliche Schritte und politische Spannungen
Libby bezeichnete ihren Fall als Bürgerrechtsstreit für Mädchen und Frauen im Sport. „Niemand sollte zum Schweigen gebracht werden, weil er sich für Mädchenrechte einsetzt,“ sagte sie. Unterstützung erhielt sie von Justizministerin Pam Bondi und dem US-Justizministerium, die gemeinsam eine eigene Klage gegen den Bundesstaat Maine eingereicht haben.
Präsident Donald Trump hatte zuvor per Dekret festgelegt, dass nur biologische Frauen an Mädchensport teilnehmen dürfen. Maine und andere demokratisch regierte Bundesstaaten ignorierten jedoch die Anweisung. Mehrere Schulbezirke in Maine haben inzwischen eigene Maßnahmen ergriffen, um Sportarten nach biologischem Geschlecht zu trennen.
Fecteau bestätigte, dass Libbys Abstimmungsrecht wiederhergestellt wurde, bis das Berufungsverfahren abgeschlossen ist. Der nächste Anhörungstermin vor dem First Circuit Court ist für den 5. Juni angesetzt. Libby kämpft weiterhin um ihre vollständigen Rechte, einschließlich des Rederechts im Parlament.
Eine Umfrage der American Parents Coalition ergab, dass 63 % der registrierten Wähler in Maine Sportteams nach biologischem Geschlecht organisieren möchten. Libby kündigte an, möglicherweise rückwirkend ihre Stimme für wichtige Gesetzesabstimmungen eintragen zu lassen, bei denen sie während der Zensur ausgeschlossen war.